Redemanuskript Gernot Gruber – Sport
Zweite Beratung Gesetz über die Feststellung des Staatshaushaltsplans von Baden-Württemberg für die Haushaltsjahre 2018/2019
Einzelplan 04: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
am 15. Dezember 2017
Anrede
Politik lebt von der Spannung in der Auseinandersetzung über gesellschaftliche Ziele und die besten Wege zum Ziel dorthin.
Unsere Demokratie lebt aber auch von einem Konsens über die Grundwerte unseres Grundgesetzes und von Verständnis und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Hier kommt dem Sport – und vor allem auch dem organisierten Sport in unseren Vereinen – eine große Bedeutung zu.
Im Sport zählen Leistung und Kameradschaft, Ehrgeiz und Fairness, Gewinnen wollen und Verlieren können.
Kurzum:
Sport verbindet – die Menschen im Land und uns Abgeordnete im Landtag beim Bekenntnis zum wichtigen Solidarpakt III mit
- der Unterstützung von Spitzen- und Breiten-,
- von Gesundheits- und Schulsport und
- der Sportstättenförderung für Schulen und Vereine.
Auf Basis dieser grundsätzlichen Übereinstimmung stimmen wir auch dem Kapitel Sport im Etat des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport zu.
Aber es bleibt keine Zeit sich auf Erfolgen auszuruhen, drei Aufgaben möchte ich kurz anreißen:
Erstens: Der Sportunterricht an den Schulen muss gestärkt werden. Wir brauchen beides: mehr ausgebildete Sportlehrer, und mehr Trainer unsere Vereine, gerade an unseren Grundschulen.
Zweitens: Zu wenige Kinder können richtig schwimmen. Das ist lebensgefährlich. Es reicht nicht, dass die Schwimmfähigkeit am Ende der Grundschule als Ziel in den Bildungsplänen formuliert ist –
- der Schwimmunterricht an den Schulen muss auch stattfinden,
- Lehrschwimmbecken und Schwimmbäder dürfen nicht geschlossen werden,
- Lehrer müssen aus- und fortgebildet werden und
- wir brauchen die Zusammenarbeit mit den Schwimmverbänden.
Drittens: Ausgerechnet im Sport hatte Sozialminister Lucha im letzten Jahr 1,5 Stellen aus dem Landesjugendplan für die Weiterbildung streichen wollen. Statt 5 Bildungsreferenten hätte die Sportjugend nur noch 3 1/2 gehabt. Nicht zuletzt auf Druck der SPD wurde dies korrigiert.
Vom Sozialministerium wurde auf meine Nachfrage auch in Aussicht gestellt, dass diese Stellen dauerhaft finanziert werden.
Ich bin enttäuscht, dass es die Landesregierung nicht geschafft hat – diese 1,5 Stellen dauerhaft zu finanzieren.
Keiner der Mitglieder im Kultusausschuss bestreitet den Bedarf von 5 Bildungsreferenten für die Sportjugend –
es gab zwar keine numerische Mehrheit bei der Abstimmung über den SPD-Antrag in dieser Sache, aber doch klare Signale einer gefühlten Mehrheit im Ausschuss.
Danke fürs Zuhören – ich hoffe, dass die angesprochenen Aufgaben von der Regierung nicht überhört werden!
+++Es gilt das gesprochene Wort.+++
