Reinhold Gall: „Die Fußball-WM kostet das Land über eine Million Euro, bevor auch nur das erste Spiel angepfiffen ist“
Die SPD-Landtagsfraktion ist entsetzt über das Eingeständnis der Landesregierung, das Projekt „Deutsches Haus“ bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika gegen die Wand gefahren zu haben. Reinhold Gall, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, wirft der Regierung ein miserables Management vor: „Die Fußball-WM kostet das Land über eine Million Euro, bevor auch nur das erste Spiel angepfiffen ist.“ Es sei nicht nachvollziehbar, dass das Konzept mehrmals über den Haufen geschmissen werden musste und dann aber kostenintensive Schritte unternommen wurden, bevor die finanzielle Realisierung des Projekts auch nur ansatzweise in trockenen Tüchern gewesen sei.
Hinzu komme, dass der Vertrag mit der Deutschen Schule in Johannesburg offensichtlich nicht umsichtig ausgehandelt wurde. „Entweder hat das Land die Rücktrittsfrist nicht ordentlich ausgehandelt oder – und das ist fast noch schlimmer – den rechtzeitigen kostenbefreienden Rücktritt durch die Hängepartie des Regierungswechsels verschlafen“, resümiert Gall. Anders ließe es sich nicht erklären, dass das Land nun keine vertragliche Rücktrittsmöglichkeit mehr habe und allein der Schule 300.000 Euro schulde.
Nach Angaben der Regierung summieren sich die in den südafrikanischen Sand gesetzten Kosten voraussichtlich auf knapp 1,3 Millionen Euro.
Stuttgart, 23. Februar 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher