Mit Bestürzung reagiert die SPD im Landtag von Baden-Württemberg auf die brutalen Bilder aus einem Schlachtbetrieb in Backnang. Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hatte gestern Abend über Tierschutzverstöße in dem baden-württembergischen Schlachthof berichtet und dabei heimlich gedrehte Aufnahmen der Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz“ veröffentlicht. „Nach unzähligen Tierschutzskandalen in den vergangenen Jahren ist es unerträglich, dass es auch im Sommer 2022 noch solche Zustände in einem Schlachtbetrieb in Baden-Württemberg geben kann. Die Quälerei muss ein Ende haben!“, so SPD-Fraktionschef Andreas Stoch.
SPD-Tierschutzexperte Jonas Weber erinnert den Ministerpräsidenten an dessen Versprechen nach dem Biberacher Tierschutzskandal Ende 2020: Derartige Bilder aus einem Schlachthof im Land, so Kretschmann damals, werde er nicht mehr zu dulden. „Der Ministerpräsident hat seinerzeit öffentlich erklärt, er wolle so etwas nicht mehr zu sehen bekommen. Jetzt bleibt ihm nur: Endlich Handeln oder zugeben, einfach wegzuschauen. Diesen erneuten Schlachthof Skandal kann der Ministerpräsident nicht einfach ignorieren.“
SPD-Fraktionschef Andreas Stoch: „Seit Jahren fordern wir, dass die Schlachthöfe im Land besser kontrolliert werden, damit diese widerliche Tierquälerei verhindert wird. Ganz offensichtlich macht Landwirtschaftsminister Hauk seine Arbeit nicht. Aber die Grünen schauen nur zu. Wann handelt der Ministerpräsident endlich?“
Angesichts des neuerlichen Tierschutz-Skandals im Land erneuert Jonas Weber zudem die Forderung der SPD nach einer unabhängigen Landesbehörde für den Tierschutz: „An einer unabhängigen ,Tierschutzeinheit BW‘, die Missstände an Schlachthöfen und in Betrieben offenlegen und sanktionieren kann, führt kein Weg mehr vorbei.“
Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle