Reinhold Gall: „Trotz heftigster Bedenken laufen anscheinend bereits Vorbereitungen für eine Aquakultur im Bodensee“

Der Parlamentarische Geschäftsführer und Agrarexperte der SPD-Landtagsfraktion, Reinhold Gall, kritisiert die jüngste Genehmigung der Laichfischerei, die mutmaßlich die Aquakultur im Bodensee vorbereitet: „Die jüngst erteilte Genehmigung der Laichfischerei an nur einen Fischereibetrieb am Bodensee, der an der Errichtung von Zuchtanlagen für Aquakultur interessiert ist, nährt Befürchtungen, dass die Aquakultur in Netzgehegen im Stillen und mit Wissen und Genehmigung der Landesregierung bereits vorbereitet wird. Das wäre angesichts der großen ökologischen und rechtlichen Bedenken völlig inakzeptabel.“

Normalerweise bekämen je nach Witterung alle Fischereibetriebe im Spätherbst die Genehmigung, Laichfischerei auf Bodenseefelchen durchzuführen. Dabei wird Laich gesammelt, der in den Brutanstalten zur Aufzucht von Fischbrut genutzt wird, um die Bestände zu stabilisieren. Wenn nur ein einzelner gewerblicher Fischereibetrieb nun vom Regierungspräsidium die Sondergenehmigung erhält, Felchenlaich zu sammeln, liegt die Vermutung sehr nahe, dass ein Muttertierstamm für eine Felchenzucht aufgebaut werden soll. Die aber hätte nach Überzeugung vieler Experten und Beteiligter gar keine Chance auf Genehmigung. Auch lag bislang weder ein Antrag, noch eine Genehmigung auf eine Aquakulturanlage im See vor. „Da stellt sich auch die Frage, ob das Landwirtschaftsministerium, das sich bisher auf Parlamentarische Anfragen immer ahnungslos gab, hier mit falschen Karten spielt“, so Gall.

Stuttgart, 5. Dezember 2018

Achim Winckler
Stellvertretender Pressesprecher

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Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz