Wolfgang Drexler: „Ein striktes Rauchverbot an Schulen ist angesichts des sinkenden Einstiegsalters in das Rauchen überfällig und als Signalwirkung wichtig“

Rauchfreier Landtag soll Vorbild sein

Die SPD-Landtagsfraktion will für alle Schulen in Baden-Württemberg und im Landtag ein generelles Rauchverbot durchsetzen. Angesichts der wissenschaftlich begründeten Erkenntnis, dass das Einstiegsalter in das Rauchen bei Kindern kontinuierlich sinke und inzwischen bei 11,6 Jahren liege, sei dieser Schritt an den Schulen überfällig, so SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler. Der Landtag müsse als rauchfreie Zone selber mit gutem Beispiel vorangehen. Das Rauchverbot an den Schulen und im Landtag hat die SPD-Fraktion auf ihrer Klausurtagung in Schwetzingen beschlossen und dazu entsprechende Parlamentsanträge eingebracht.

Auf völliges Unverständnis stößt bei der SPD-Fraktion, dass Kultusministerin Schavan Rauchen an Schulen in Baden-Württemberg weiter zulassen will. Andere Bundesländer wie Berlin, Nordrhein-Westfalen und auch Bayern hätten angesichts der dramatischen Entwicklung beim Nikotinkonsum von Kindern und Jugendlichen längst gehandelt und entsprechende Gesetzesinitiativen auf den Weg gebracht bzw. angekündigt, so SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler. Dass ausgerechnet in Baden-Württemberg in Raucherzonen und Lehrerzimmern weiterhin gequalmt werden dürfe, sei überhaupt nicht nachvollziehbar.

Rauchfreie Schulen in Baden-Württemberg und ein rauchfreier Landtag wären laut SPD-Fraktion eine wichtige Wertentscheidung für die Gesundheit und für die Suchtprävention. Schule sei ein pädagogischer Raum, von dem das Signal ausgehen müsse, dass Nichtrauchen gesellschaftliche Normalität werden muss. Begrenzte Rauchverbote, die älteren Schülern sowie Lehrern das Rauchen in ausgewiesenen Bereichen gestatten, sind nach Ansicht der SPD-Fraktion unwirksam. Rauchverbote auf dem Schulgelände sollten gleichermaßen für Lehrkräfte, Schüler, das Schulpersonal und für Gäste gelten.

Drexler verweist darauf, dass Zigarettenrauchen der wichtigste Einzelfaktor für vorzeitigen Tod und frühzeitige Arbeitsunfähigkeit in den Industriestaaten ist. Weil hierzulande gerade junge Mädchen früher und häufiger mit dem Rauchen beginnen, zeigten schon junge Frauen eine zunehmende Häufigkeit an Herz- und Krebserkrankungen. „Diese Erkenntnis hat – nicht nur in Deutschland – zu Rauchverboten in öffentlichen Gebäuden, in Flugzeugen und sogar auf Bahnhöfen geführt“, so Drexler. In den Schulen Baden-Württembergs hingegen weigere sich die Landesregierung, in aller Klarheit gegen das Rauchen in Schulen vorzugehen.

Tabakkontrollprogramme in Kanada, den USA und Australien hätten großartige Erfolge erzielt. So rauchen laut Drexler nach wissenschaftlichen Studien in Kalifornien nur noch acht Prozent aller Jugendlichen.

Helmut Zorell
Pressesprecher