Bildungsexperte Kaufmann: „Kultusminister Rau muss endlich akzeptieren, dass er nicht mit der Zukunft der jungen Menschen spielen kann“

Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die Forderung des Verbandes der Berufsschullehrer, die Zahl der Klassen an den beruflichen Gymnasien deutlich zu erhöhen. Wenn Bewerber vor allem aus den Realschulen die Voraussetzungen erfüllten, müsse ihnen der Zugang zu den beruflichen Gymnasien ermöglicht werden. „Kultusminister Rau muss endlich akzeptieren, dass er nicht mit der Zukunft der jungen Menschen spielen kann“, erklärte Gunter Kaufmann, Fraktionssprecher für berufliche Bildung. Es wäre katastrophal, wenn jeder dritte Bewerber aus den Realschulen an den beruflichen Gymnasien abgewiesen werden müsse. „Damit würde die Landesregierung ihre Zusage brechen, allen jungen Leuten einen adäquaten Bildungsgang zu ermöglichen“, unterstrich Kaufmann. Sie gebe damit ihre ohnehin unglaubwürdige Aussage „Kein Abschluss ohne Anschluss“ endgültig auf.

Kaufmann forderte zudem zusätzliche Lehrkräfte sowohl für die Berufskollegs und Technikerschulen als auch für die Berufsoberschulen. Hier seien die Anmeldezahlen seit Beginn der Wirtschaftskrise deutlich gestiegen, da sich viele Mitarbeiter während der Kurzarbeit oder der Arbeitslosigkeit weiterqualifizieren wollten. „Die beruflichen Schulen müssen gerade jetzt ihr Angebot dem Bedarf anpassen“, forderte Kaufmann. So könne das Land dafür sorgen, dass die Krise für die Beschäftigten auch Vorteile bringe. Zudem seien viele Unternehmen an einer solchen Weiterbildung ihrer Beschäftigten interessiert.


Stuttgart, 20. April 2009
Dr. Roland Peter
Pressesprecher