MdL Reinhold Gall: „Wir brauchen dringend ein einheitliches Konzept von Bund und Ländern zur Katastrophenvorsorge“

Die SPD-Landtagsfraktion und die Johanniter-Unfallhilfe verlangen besser abgestimmte Katastrophenschutzkonzepte von Bund und Ländern. Jedes Land organisiere derzeit den Katastrophenschutz nach seinen eigenen Vorstellungen, was eine Ländergrenzen überschreitende Hilfe im Notfall erschwere. Zu dieser Feststellung kamen der SPD Abgeordnete Reinhold Gall, Experte der SPD-Landtagsfraktion für die Bereiche Katastrophenschutz, Feuerwehren und Rettungsdienste und die Bundes- und Landesvorsitzenden der Johanniter, Matthias Leander Strate und Jürgen Wanat bei einem Spitzengespräch. Die Johanniter hielten es zudem für dringend notwendig, lokale Konzepte zu entwickeln, in die alle Hilfsorganisationen eingebunden sind, sagte Gall nach dem Gespräch.

Gall: „Dafür müssen entsprechende Risikoanalysen erstellt werden, um eine realistische Einschätzung möglicher Gefahren zu erhalten. Nur so können effiziente Vorsorgeplanungen gemacht werden.“

Die Johanniter beklagen auch einen mangelnden Ausbildungs- und Sachstand im Bereich von ABC-Gefahren und eine mangelhafte Ausbildung von Ärzten in der Katastrophenmedizin. Darüber hinaus gebe es auch Defizite im Bereich der Führungskräfteausbildung bei den Hilfsorganisationen, aber auch bei den Kommunen.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung seit langem, den Organisationen die notwendigen Fahrzeuge und das erforderliche Gerät zur Verfügung zu stellen, um ihre Einsätze auch bewältigen zu können. Genauso notwendig sei auch eine umfassende Ausbildung mit der Möglichkeit, Schadenslagen realitätsnah zu trainieren.

„Die neu geschaffenen Stellen an der Landesfeuerwehrschule sind zwar ein erster wichtiger Schritt, dem aber dringend weitere folgen müssen“, so Gall.

Sorgen bereitet der SPD und den Johannitern auch die Abnahme des ehrenamtlichen Engagements bei den Hilfsdiensten. Gall fordert die Landesregierung auf, endlich aktiv zu werden, um das Selbsthilfepotenzial der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. „Es muss der Regierung klar sein, dass andernfalls die Notfallversorgung im Katastrophenfall nicht mehr gewährleistet ist.“

gez. Helmut Zorell

Pressesprecher