Bildungsexperte Zeller: „Der Druck aus den Schulen ist offenbar so groß, dass selbst die CDU trotz ihres jahrelangen Sträubens Änderungen am G 8 akzeptieren muss“

Die SPD-Landtagsfraktion wertet die heutige Ankündigung von Kultusministerin Schick, beim achtjährigen Gymnasium (G 8) Änderungen zu prüfen, als längst überfällige Einsicht. „Der Druck aus den Schulen ist offenbar so groß, dass selbst die CDU trotz ihres jahrelangen Sträubens Änderungen am G 8 akzeptieren muss“, sagte der SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag, Norbert Zeller. „Schicks Einsicht in die Reformnotwendigkeit zeigt, dass die herbe Kritik von Eltern, Schulen und der Landtagsopposition am G 8 berechtigt ist.“ Die Verantwortung für die vielen G 8-Probleme läge nicht bei den Schulen, sondern in der mangelhaften Vorbereitung dieser Reform durch die Landesregierung. „Das Schwarze-Peter-Spiel gegenüber den Gymnasien muss ein Ende haben“, verlangt Zeller.

Der SPD-Bildungsexperte forderte Schick auf, bei der Prüfung von Änderungen Nägel mit Köpfen zu machen. Nun seien weitreichende Maßnahmen notwendig. So müsse innerhalb des G 8 die Stofffülle in den Bildungsplänen reduziert werden. Die zweite Fremdsprache solle grundsätzlich erst in der sechsten Klasse beginnen. „Das würde auch die Durchlässigkeit nach oben von der Realschule aufs Gymnasium wieder verbessern“, so Zeller. Außerdem sollen zusätzliche Stellen für Krankheitsstellvertretungen geschaffen werden, um den hohen Unterrichtsausfall an den Gymnasien zu bekämpfen.

Zeller bekräftigte die SPD-Forderung, dass die Schulen innerhalb des G 8 auch einen neunjährigen Weg zum Abitur anbieten können sollen. Das Auguste-Pattberg-Gymnasium in Mosbach hatte das bei der Kultusverwaltung beantragt, wurde dort aber abgebügelt. „Die SPD will sich mit dieser Blockade-Politik gegenüber Schulen, Eltern und Schulträgern nicht abfinden“, sagte Zeller. Sie werde sich mit den Beteiligten weiterhin dafür einsetzen, dass die Schulen diese Option anbieten könnten.

Stuttgart, 14. Juni 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher