MdL Norbert Zeller: „Die Lernbedingungen an den Hauptschulen und das gegliederte Schulsystem müssen auf den Prüfstand“
Als Alarmzeichen wertet die SPD-Landtagsfraktion, dass in Baden-Württemberg immer mehr Hauptschüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Norbert Zeller, bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, bezeichnete die neuesten Zahlen aus dem Kultusministerium als Armutszeugnis für die Politik von Kultusministerin Schavan. „Wer Stütz- und Förderunterricht ständig kürzt und Hauptschulklassen aus allen Nähten platzen lässt, trägt eine Mitverantwortung für das Scheitern von immer mehr Hauptschülern“, so Zellers Kritik.
Der SPD-Bildungsexperte verlangte angesichts der erschreckenden Zahlen, die Lernbedingungen an den Hauptschulen zu verbessern und schon zum nächsten Schuljahr die durchschnittliche Zahl von Schülern pro Hauptschulklasse deutlich zu senken. Überdies müsse ein System der individuellen Förderung eingeführt werden, wie es in den skandinavischen Ländern mit Erfolg praktiziert werde.
Zeller appellierte an die Ministerin, das gegliederte Schulsystem Baden-Württembergs endlich auf den Prüfstand zu stellen. Er verwies dabei auf die jüngste Informationsreise des Schulausschusses des Landtags nach Finnland. „In Finnland werden die Schüler nicht nach Klasse vier aufgeteilt. Das Ergebnis ist, dass die Lernerfolge besser ausfallen und nur ganz vereinzelt Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen“, so Zeller.