Claus Schmiedel: „Wenn die Telekom die Zahl der Arbeitsplätze durch die kalte Küche abbauen will, muss die Landesregierung dagegen einschreiten“

SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel fordert Wirtschaftsminister Ernst Pfister in einem Schreiben dazu auf, sich bei der Telekom über die Standort-Pläne des Unternehmens zu informieren und dem Landtag zu berichten. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di wolle die Telekom offenbar mehrere Standorte ihrer Gesellschaften T-Deutschland IT und VSD an wenigen Standorten konzentrieren. Für die meisten Beschäftigten habe dies zur Folge, dass sie erhebliche Anfahrtswege zu ihrem neuen Arbeitsplatz in Hessen, Bayern oder Stuttgart in Kauf nehmen müssten. „Wenn die Telekom die Zahl der Arbeitsplätze durch die kalte Küche abbauen will, muss die Landesregierung dagegen einschreiten“, erklärt Schmiedel.

Das Unternehmen will den Beschäftigten offenbar Ersatzarbeitsplätze an den Standorten Darmstadt, Augsburg und Stuttgart anbieten. Dort seien aber teilweise nicht einmal die notwendigen Räumlichkeiten vorhanden. Schmiedel erinnert daran, dass die Telekom vor zwei Jahren ähnlich vorgegangen sei. Damals konzentrierte sie ihre CallCenter im Land auf wenige Standorte. Schon damals habe die Standort-Politik der Telekom dazu geführt, dass viele Beschäftigte von sich aus das Unternehmen verlassen hätten. Für viele Teilzeit-Beschäftigte sei es unakzeptabel gewesen, täglich Anfahrtswege von mehreren Stunden zum neuen Standort auf sich zu nehmen. Die Telekom konnte danach Arbeitsplätze dauerhaft streichen, ohne formal Kündigungen aussprechen zu müssen. „Die Telekom muss den Verdacht ausräumen, dass sie erneut Standortverlagerungen einleitet, um dauerhaft Arbeitsplätze streichen zu können“, erklärt Schmiedel.

Stuttgart, 12. Oktober 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher