Peter Hofelich: „Sich in der Strahlkraft von Oper, Ballett und Bühne zu aalen, bei der Mitfinanzierung der längst überfälligen Sanierung aber zu klemmen, das ist nicht schwäbisch, sondern schusterisch“

Peter Hofelich, neben Sabine Fohler Vertreter der SPD-Landtagsfraktion im Verwaltungsrat des Staatstheaters, kritisiert aus Anlass der heutigen Sitzung des Gremiums die Kulturpolitik der Landesregierung mit Nachdruck. Nachdem die personelle Wunschvorstellung des Ministers wiederum vorab in die Presse lanciert worden sei, sieht der SPD-Abgeordnete eine Parallele zur ersten gescheiterten Intendantensuche. „Die Bewerber nehmen Schaden, wenn ihre Namen zuvor öffentlich bekannt werden.“ Dies sei umso schlimmer, als es in der Regel möglich sei, solche Personalentscheidungen im Konsens zu treffen.

Völlig unverständlich sei auch das Verhalten der Stadt Stuttgart. Oberbürgermeister Schuster stelle offensichtlich das finanzielle Engagement der Stadt in gemischt finanzierten Kultureinrichtungen grundsätzlich auf den Prüfstand und kündige sogar abgeschlossene Vereinbarungen auf: „Sich in der Strahlkraft von Oper, Ballett und Bühne zu aalen, bei der Mitfinanzierung der längst überfälligen Sanierung aber zu klemmen, das ist nicht schwäbisch, sondern schusterisch“, kritisiert Hofelich OB Schuster, der den städtischen Finanzierungsanteil für die Sanierung des Staatstheaters in Frage stellte. Er wolle die Landesregierung daran messen, wie es ihr gelingen werde, den CDU-OB in seine Verantwortung für den Kulturstandort Stuttgart zu zwingen.

Insgesamt sei die Kulturpolitik der Landesregierung von Beliebigkeit, Dilettantismus und sach-, nämlich kulturfremden Erwägungen geprägt. „Mit der Personal-, Finanz- und Bau- Posse um das Staatstheater muss endlich Schluss sein“, sagte Hofelich.

Stuttgart, 21. September 2009
Dr. Roland Peter
Pressesprecher