Johannes Stober: „Frankenberg muss jetzt in den Master-Studiengängen rasch darauf reagieren, was die Studierenden bald konkret benötigen werden“

Die SPD-Fraktion fordert Minister Frankenberg dazu auf, rasch mehr Plätze für die Master-Studiengänge zu schaffen, da die Zahl der Bachelor-Absolventen schon sehr deutlich ansteigen werde. „Die Landesregierung muss sich rechtzeitig um Master-Studienplätze kümmern, damit die Studienwünsche der Bachelor-Absolventen auch abgesichert sind“, erklärt Hochschul-Experte Johannes Stober.

Während es beim Ausbauprogramm für den Doppelten Abi-Jahrgang vor allem um die rechtzeitige und sachgerechte Umsetzung gehe, fehle es bei den Master-Studiengängen bislang an den notwendigen Kapazitäten und zwar aus strukturellen Gründen. Die Landesregierung habe die Plätze bislang nach dem Bologna-Grundsatz „Viele Bachelor – wenige Master“ verteilt. Dieser Grundsatz sei allerdings in der Realität, wie sie sich jetzt mit den Weiter-Studierwünschen der Bachelor in vielen Fächern abzeichne, nicht durchzuhalten. „Frankenberg darf sich nicht an seinen eigenen Strukturwünschen orientieren, sondern muss darauf eingehen, was die Studierenden tatsächlich nachfragen werden“, betont Stober.

Es sei auch keine Kunst in einem der reichsten Länder der Republik, selbstgefällig auf gute Betreuungsrelationen für die gegenwärtigen Studierendenden hinzuweisen, betont Stober. Denn was helfe den Studienbewerbern eine gute Relation, wenn Baden-Württemberg bei der Zahl der Studienplätze weiterhin bestenfalls im Mittelfeld bleibe. Frankenberg müsse jetzt rechtzeitig und in den richtigen Studiengängen neue Master-Kapazitäten für die Nachfrage qualifizierungswilliger Bachelor-Absolventen schaffen. „Das Selbstlob der Landesregierung ist angesichts dieser offenen Flanke viel zu dick aufgetragen“, sagt Stober.

Stuttgart, 20. September 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher