Bildungsexperte Norbert Zeller: „Frau Schick sollte sich lieber ernsthaft darum kümmern, dass die Ausfallzahlen bei den Schulstunden zurückgehen, anstatt über Verbesserungen nur zu reden“

Die SPD-Fraktion warnt Kultusministerin Schick davor, mit ihren Aussagen zu den Pädagogischen Tagen neue Unterrichtsausfälle hervorzurufen. Sie hatte bei Treffen mit GEW-Chefin Doro Moritz betont, der Unterricht könne auch einmal ausfallen, wenn die Tagung ins pädagogische Konzept passe und Eltern frühzeitig informiert würden. Dies sehen sowohl der Rechnungshof, der gesamte Finanzausschuss als auch der Finanzminister anders.

Der SPD-Bildungsexperte Norbert Zeller erklärt ebenfalls, dass solche Äußerungen nicht mit Anfangsfehlern der Ministerin entschuldigt werden dürften: „Die Ministerin redet leichtsinnig einen zusätzlichen Ausfall an Stunden geradezu herbei.“ Immerhin wurde 2008/09 die Hälfte der Pädagogischen Tage an regulären Schulzeiten abgehalten, in den Vorjahren waren es bis zu 70 Prozent. Das Kultusministerium habe deshalb bisher darauf hingewirkt, dass möglichst wenige Schulstunden dafür geopfert würden. Jetzt gebe es offenbar eine Kehrtwende. Dies sei schon deshalb fatal, da die Landesregierung viel zu wenig unternehme, um die hohen Fehlzeiten an den Schulen auszugleichen. Immerhin 12,5 Prozent der Unterrichtsstunden werden jetzt schon nicht regulär gehalten. Jeder weitere Ausfall sei unverantwortlich, erklärt Zeller. „Frau Schick sollte sich lieber ernsthaft darum kümmern, dass die Ausfallzahlen zurückgehen, anstatt über Verbesserungen nur zu reden.“ Die SPD fordert, die Zahl der Krankheitsvertretungen deutlich zu erhöhen.

Stuttgart, 8. April 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher