Fraktionschef Schmiedel: „Die Chefs dürfen Arbeitnehmer nicht als Menschen zweiter Klasse behandeln“

Die SPD-Landtagsfraktion ist erstaunt und befremdet über das Verhalten der Firmenmanager bei der Drogeriemarktkette Müller. Kaum haben die Beschäftigten im Betriebslager Neu-Ulm erstmals ihren Betriebsrat gewählt, wurde das Lager durch das Unternehmen verkauft. „Das ist ein völlig überholtes Denken“, erklärte Fraktionschef Claus Schmiedel: „Offensichtlich haben die Müller-Manager bis heute nicht akzeptiert, dass in Deutschland Unternehmer und Arbeitnehmer eng zusammenwirken.“ Schmiedel forderte die Wirtschaftsverbände auf, bei ihren Mitgliedern für diese Zusammenarbeit zwischen Kapital und Arbeit zu werben. Schließlich basiere die Wirtschaftsordnung in Deutschland auf der Sozialen Marktwirtschaft. Sie habe die gute ökonomische Situation in der Vergangenheit erst möglich gemacht. „Ich denke, dass auch die Kunden es sehr kritisch sehen, wenn Manager in ihren Geschäften allein dem ´Herr-im-Haus-Standpunkt´ folgen“, sagte der Politiker.

Schmiedel hält das Verhalten der Müller-Manager für umso bedenklicher, da ein Fehlverhalten von Unternehmern in der derzeitigen Krise immer häufiger werde. Er verwies auf die Firma Eberspächer, die ohne Ankündigung anfing, Unternehmenssteile abzubauen und ihre Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen stellte. Andere Beispiele seien die Spitzelskandale bei Lidl oder der Deutschen Bahn. „Die Manager dürfen Arbeitnehmer nicht als Menschen zweiter Klasse behandeln“, forderte Schmiedel. „Wir schaffen es nur gemeinsam, die Krise zu überwinden.“ Die SPD wolle dies weiter beobachten sowie Arbeitnehmer und Gewerkschaften in ihrem Kampf gegen ungerechtes Verhalten von Managern unterstützen.


Stuttgart, 16. April 2009
Dr. Roland Peter
Pressesprecher