Rainer Stickelberger: Jeder Euro, den wir gegen Orientierungs¬losigkeit und Perspektivlosigkeit investieren, zahlt sich später doppelt und dreifach aus“

Die SPD-Landtagsfraktion ist besorgt über den erneuten Anstieg bei der Kriminalität ausländischer Jugendlicher in Baden-Württemberg. Rainer Stickelberger, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion, beurteilt die Entwicklung sehr kritisch, zumal bereits die starke Zunahme im vergangenen Jahr nicht gestoppt werden konnte. Er hält die erneute Steigerung für ein deutliches Zeichen, dass die Jugendpolitik des Landes und insbesondere die Integrationsleistung gestärkt werden müssten. „Oberstes Ziel muss sein, durch ein starkes soziales Netz, bessere Integration und konkrete Hilfen für Familien der Entstehung von Kriminalität entgegenzuwirken“, sagte Stickelberger. Er unterstützte auch die Forderung der Kommunen, dass das Land wieder in die anteilige Förderung der Schulsozialarbeit einsteigen müsse.

Verstärkte finanzielle Anstrengungen, um allen Heranwachsenden – gerade auch mit Migrationshintergrund – gerechte Teilhabe an Bildungschancen und berufliche Perspektiven anbieten zu können, seien gut angelegte Investitionen in die Zukunft. „Jeder Euro, den wir hier gegen Orientierungslosigkeit und Perspektivlosigkeit investieren, zahlt sich später doppelt und dreifach aus.“

Eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität komme der polizeilichen Kriminalprävention zu. Die Polizei erziele zwar beachtliche Erfolge. „Aber die langfristig steigenden Zahlen der Jugendkriminalität zeigen deutlich, dass die Arbeit der Polizei verstärkt werden muss.“ Stickelberger forderte die Landesregierung auf, den Projekten in den Kommunen finanzielle Planungssicherheit zu geben und die Ausstattung mit hinreichend Personal sicherzustellen.

Stuttgart, 11. September 2009
Dr. Roland Peter
Pressesprecher