Marianne Wonnay: „Es ist kein Zufall, dass das Land sich in dem wichtigsten Kriterien für die Integration der Frauen im Arbeitsmarkt bundesweit ganz hinten befindet“

Die SPD-Fraktion kritisiert nach dem neuen Bilanzbericht der Landesregierung zum Chancengleichheitsgesetz das Unvermögen der Landesregierung, aus dem Bericht Konsequenzen zu ziehen. Der Bericht stelle fest, dass es seit dem Inkrafttreten des Gesetzes vor fünf Jahren nur unwesentliche Verbesserungen beim Frauenanteil an den Führungspositionen im öffentlichen Dienst des Landes erreicht worden sind. „Damit ist jetzt offiziell bestätigt, dass die Frauenförderung für die Landesregierung unwichtig ist“, sagt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Marianne Wonnay. Sie fordert, verbindlichere Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf den gesamten öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg auszuweiten. Bisher gelten die meisten Teile des Gesetzes nur für die unmittelbare Landesverwaltung.

Die miserablen Quoten stehen für Wonnay in engem Zusammenhang mit dem unzureichenden Kinderbetreuungsangebot. Baden-Württemberg bietet demnach als Bundesland mit dem geringsten Angebot an Ganztagesbetreuungsplätzen in den Kindertagesstätten und mit einem niedrigen Anteil an Ganztagsgrundschulen auch die schlechtesten Karrierechancen für Frauen im öffentlichen Dienst. „Es ist kein Zufall, dass das Land sich in den wichtigsten Kriterien für die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt bundesweit ganz hinten befindet“, sagt Wonnay. Und: „Hier zeigt sich das rückwärtsgerichtete Frauenbild der CDU im Land.“

Mappus müsse deshalb die dringlichen Hinweise auf eine bessere Frauen- und Familienpolitik aus dem Regierungsgutachten zu den „Wirtschaftlichen und technologischen Perspektiven der baden-württembergischen Landespolitik bis 2020“ umsetzen, fordert Wonnay. „Es ist dringend notwendig, dass Schwarz-Gelb endlich eine zukunftsorientierte Politik im Land betreibt.“

Stuttgart, 29. September 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher