Positionspapier  einstimmig beschlossen:

Im Gewerkschaftsrat der SPD-Landtagsfraktion haben Vertreter*innen von Seiten der Gewerkschaften und der SPD in dieser Woche über den Fachkräftemangel im Land diskutiert und hierzu gemeinsame Positionen formuliert. Zur Veröffentlichung des Positionspapiers sagt SPD-Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch: „Der Fachkräftemangel bedroht den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg in zu-nehmendem Maße. Daher muss die Landesregierung richtig anpacken und Maßnahmen ergreifen, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Dazu gehören insbesondere mehr Investitionen in Weiterbildung und Qualifizierung, eine Stärkung der Ausbildung, eine Anwerbung ausländischer Fachkräfte und ein Ausbau der Betreuungskapazitäten. Im Gewerkschaftsrat der SPD-Landtagsfraktion wurden hierzu gemeinsame Positionen formuliert. Dabei legen sowohl SPD als auch Gewerkschaften größten Wert darauf, dass die Fachkräftesicherung mit guten Arbeitsbedingungen und einer Stärkung der Tarifbindung einhergehen muss. Die grün-schwarze Landesregierung hat hier echten Nachholbedarf.“

Der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg Kai Burmeister ergänzt: „Gute Arbeit und Tarifverträge mit angemessen hohen Verdiensten bilden die Grundvoraussetzung für mehr Fachkräftegewinnung und -bindung. Zuletzt war die Tarifbindung in Baden-Württemberg stark rückläufig. Vor diesem Hintergrund muss klar sein: Mehr Fachkräfte sind nur mit guten Rahmenbedingungen zu gewinnen. Dazu gehören im Übrigen auch bezahlbare Wohnungen, die in Baden-Württemberg Mangelware sind. Deshalb braucht es endlich eine öffentliche Wohnungsbauoffensive. Aktuell treibt uns die Sorge um, dass angesichts der Krisenzeiten Weiterbildung und Qualifizierung hinten runterfallen. Allerdings verlangt gerade die Transformation mehr Weiterbildung im betrieblichen Alltag. Besonders wichtig ist uns Gewerkschaften eine Ausbildungsplatzgarantie, zu der sich Landesregierung, Arbeitgeberverbände und Kammern bekennen müssen. Es ist nicht hinzunehmen, einerseits den Mangel an Fachkräften zu beklagen, andererseits aber die Ausbildung weiter zurückzufahren. Kein Jugendlicher darf verloren gehen.“

Achim Winckler

Pressesprecher