Sozialexpertin Ulla Haußmann: „Bereits jetzt ist die Versorgung von Schwangeren durch Hebammen akut gefährdet“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ulla Haußmann, erklärte sich heute bei der landeszentralen Mahnwache in Stuttgart solidarisch mit den protestierenden Hebammen im Land. Sie fordert Schwarz-Gelb im Land dazu auf, bei ihren Parteifreunden im Bund stark zu intervenieren: „Bereits jetzt ist die Versorgung von Schwangeren durch Hebammen akut gefährdet.“ Die derzeitige geringe Entschädigung führe dazu, dass den Schwangeren die Wahlmöglichkeit für eine Hausgeburt genommen werde. „Die Vergütung der Hebammen muss deutlich angehoben werden, damit sie auch der Verantwortung der Frauen entspricht“, fordert Haussmann. CDU und FDP müssten hier reagieren, um die Betreuung der Schwangeren zu sichern.

Bereits jetzt hätten mehr als 10 Prozent der freiberuflichen Hebammen die ambulante Geburtshilfe aufgegeben. Ursache sei ein exorbitanter Anstieg der Prämien für die Haftpflichtversicherung freiberuflicher Hebammen, sagt Haußmann. Diese Kosten könnten die Hebammen mit ihren sowieso schon niedrigen Honoraren nicht mehr auffangen. „Wenn dieser Trend anhält, wird die Zahl der Hebammen vor allem auf dem flachen Land immer mehr sinken.“

Stuttgart, 23. September 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher