Bildungsexperte Christoph Bayer: „Da gerade in Baden-Württemberg der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen so groß ist, muss die Landesregierung den zweiten Bildungsgang besser ausstatten“

Der SPD-Fraktion ist es unverständlich, dass die Landesregierung die Weiterbildung über die VHS so stark vernachlässige. „Der eklatante Rückstand gegenüber dem Bundes-durchschnitt ist nur dadurch erklärbar, dass der Landesregierung die Bedeutung der Wei-terbildung nicht klar ist“, erklärt der SPD-Bildungsexperte Christoph Bayer. Und: „Offen-sichtlich will die Landesregierung nicht erkennen, dass sie mit ihrer Haltung der Weiter-bildung im Land schwer schadet.“ Die SPD will in der laufenden Enquetekommission zur Weiterbildung durchsetzen, dass die Landesförderung von 5,6 Prozent schrittweise auf den Bundesdurchschnitt von rund 14 Prozent erhöht wird. Darüber hinaus unterstützt die SPD zusätzliche, an Qualitätsaspekten orientierte Förderinstrumente, um die Volkshochschulen bei ihren vielfältigen Aufgaben besser zu unterstützen.

Bayer befürchtet, dass die Weiterbildung noch mehr als bisher vom Geldbeutel des Ein-zelnen abhängen werde, wenn die Landesregierung den Geldhahn nicht aufdreht. „Schwarz-Gelb darf keine Steine in den Weg legen, wenn jemand sich weiterbilden will“ Der Abgeordnete verwies auch auf die aktuelle ländervergleichende Studie, die für Baden-Württemberg eklatante Ungleichheiten bei den Bildungschancen im Schulsystem nachgewiesen hat. „Da gerade in Baden-Württemberg der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen so groß ist, muss die Landesregierung den zweiten Bildungsgang besser ausstatten“, sagt Bayer. Diese soziale Ungleichheit sei höchst ungerecht und rühre an der Zukunftsfähigkeit des Landes.

Stuttgart, 28. Juni 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher