Bildungssprecher Mentrup: „Die baden-württembergischen Schüler brauchen keine teure Werbekampagne, sondern Maßnahmen zur besseren individuellen Förderung“

Die SPD-Landtagsfraktion kritisiert Kultusminister Rau für dessen Vorhaben, eine 2,5 Millionen Euro teure Werbekampagne für die sogenannte Qualitätsoffensive Bildung zu starten. Dieses Geld wäre viel besser angelegt, wenn es in bessere Maßnahmen zur individuellen Förderung von Schülern oder in mehr Krankheitsstellvertreter zur Bekämpfung des hohen Unterrichtsausfalls gesteckt werden würde, sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Frank Mentrup. „Die jungen Menschen in Baden-Württemberg brauchen keine teure Werbekampagne, sondern Maßnahmen zur besseren individuellen Förderung.“ Eine qualitätsvollere Bildungspolitik hätte solche PR-Auftritte nicht nötig. Mentrup kündigte an, dass die SPD-Fraktion bei der Beratung des Kultusetats diese Woche im Plenum einen Antrag einbringen werde, wonach der Landtag die Mittel für die Werbekampagne ablehnen und stattdessen etwa in den Wiedereinstieg des Landes bei der Schulsozialarbeit verwenden solle.

Offensichtlich könne die Landesregierung mit ihrer Qualitätsoffensive bei den Schulen und in der Bevölkerung nicht im gewünschten Maße punkten, nun setze Rau eine riesige PR-Maschinerie in Gang, um nachzuhelfen. „Hochglanzbroschüren, Veranstaltungsreihen und aufwendige Homepages machen noch keine bessere Bildungspolitik“, so Mentrup.

Die Generalabrechnung der zurückgetretenen Vorsitzenden des Landeselternbeirats, Christiane Staab, sowie die erschreckenden Nachhilfezahlen hätten erst jüngst wieder deutlich gemacht, wie viel in der Bildungspolitik in Baden-Württemberg im Argen liege. Rau müsse endlich offen für die notwendigen Verbesserungen im Schulsystem sein, und nicht meinen, von oben herab die Schulen, Eltern und Schülerinnen und Schüler von den Wohltaten der Landesregierung überzeugen zu wollen.

Stuttgart, 1. Februar 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher