Wolfgang Drexler: „Es war höchste Zeit, dass die CDU angesichts der dramatisch zunehmenden Integrationsprobleme nun endlich Sprachtests auch von Familienangehörigen verlangt“

Mit Genugtuung registriert die SPD-Landtagsfraktion, dass die CDU bei den Sprachtests für die Angehörigen von Aussiedlern nun auf die Linie der Bundesregierung eingeschwenkt ist. „Es war höchste Zeit“, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Drexler, „dass die Landesregierung angesichts der dramatisch steigenden Integrationsprobleme junger Aussiedler hier im Land endlich zur Vernunft gekommen ist und Einsicht zeigt.“

Drexler reagierte damit auf Äußerungen des Innenstaatssekretärs und Landesaussiedlerbeauftragten Heribert Rech, wonach nun auch die Landesregierung – so wie bisher schon die Bundesregierung – Sprachtests auch von den Angehörigen von Aussiedlern vor der Einreise verlangen will. Bisher hätten sich die Landesregierung und die CDU im Land im Rahmen der Beratungen zum Zuwanderungsgesetz strikt gegen solche verpflichtenden Sprachtests auch für Familienangehörige ausgesprochen. Ihr Argument, es gäbe in den Herkunftsländern nicht ausreichend Möglichkeiten Deutsch zu lernen, war aus Sicht von Wolfgang Drexler ein Scheinargument. Die CDU habe nicht den Mut gehabt, den ausreisewilligen Aussiedlern die Wahrheit über die schwierigen Integrationsbedingungen in Deutschland zu sagen.

Die dramatisch ansteigenden Zahlen straffällig gewordener Jugendlicher und Heranwachsender unter den hier lebenden Aussiedlern hätten die Landesregierung nun endlich zum Umdenken gezwungen. „Ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse haben die Kinder von Aussiedlern hier in Deutschland so gut wie keine Zukunftsperspektiven“, so Drexler. Dies habe nun endlich auch die Landesregierung erkannt und daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen.
Oft genug kämen die Kinder der Aussiedler gegen ihren Willen mit hierher nach Deutschland, fühlten sich hier heimatlos und sprachlos obendrein. Daraus habe sich, schon seit Jahren erkennbar, sozialer Sprengstoff auch in Baden-Württemberg entwickelt, so Drexler.

Er begrüßte deshalb die späte Einsicht der Landesregierung und forderte sie darüber hinaus auf, ihre Anstrengungen zur Integration vor allem junger Aussiedler hier in Baden-Württemberg deutlich zu erhöhen.

Helmut Zorell
Pressesprecher