SPD zu unbesetzten Schulleitungen im Land

Katrin Steinhülb-Joos: „Das eigentliche Problem an den Schulen hat die Kultusministerin nicht erkannt“

„Dass die Landesregierung sich rühmt 160 Stellen zur Entlastung und Unterstützung von Schulleitungen bewilligt zu haben, zeigt, wie wenig man das Problem an den Schulen erkannt hat“, so die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Katrin Steinhülb-Joos: „Offenbar meint man dort, es fehle nur am Geld. Dabei fehlt es an Menschen, die bereit sind, unter den gegebenen Bedingungen eine Schule zu leiten.“

Steinhülb-Joos: „Auf die über 100 offenen Schulleitungsstellen an Grundschulen gibt es gerade mal 50 Bewerbungen, auf die 30 Stellen an den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) nur sieben Bewerbungen. Da braucht es mehr Haushaltsmittel, aber vor allem eine grundsätzliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen!“

„Tatsächlich hatten wir 72 Überlastungsanzeigen der Schulleitungen allein zwischen Mai 2020 und Juli 2021, und das bei einer hohen Dunkelziffer. Gleichzeitig hatten kleinere Schulen bisher noch gar nichts von den versprochenen Verbesserungen: Hier sollen Lehrerinnen und Lehrer für 180 Euro extra eine Schule leiten. Kein Wunder, dass das niemand will.“

Steinhülb-Joos fordert, dem Problem endlich an die Wurzel zu gehen: „Schulleitungen brauchen nicht nur mehr Geld, sondern vor allem mehr Zeit für pädagogische Fragestellungen und Schulentwicklung. Hier könnte eine Verwaltungsassistenz helfen. Und in Krisenzeiten könnte die Unterrichtsverpflichtung wegfallen, um den ungeheuren Mehraufwand etwas auszugleichen. Es braucht mehr Anrechnungsstunden und mehr Unterstützung.

„Und wenn es Ministerin Schopper wirklich nicht am Geld fehlt, dann muss die unselige Praxis enden, sich über lange Zeit eine Schulleitung zu sparen. Aktuell dauern Besetzungen in der Regel ein ganzes Jahr, und das auf Kosten der Konrektorinnen und Konrektoren sowie des ganzen Kollegiums. Bei Ministern und Staatssekretären geht das doch auch schneller.“

Stuttgart, 24. September 2021

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle

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