Jonas Weber: „Tierschutz hat in dieser Regierung offenbar keine Lobby“

Der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jonas Weber, kritisiert, dass das Landwirtschaftsministerium Kälbertransporte nach Spanien mit einem neuen Erlass unterstützt: „Die schwerwiegenden Verstöße gegen den Tierschutz bei jungen Kälbern können nicht einfach hingenommen werden, weil ein Minister sein Handwerk nicht versteht. Die Landesregierung muss schnellstmöglich neue Wege finden, diese unhaltbaren Zustände abzustellen.“

Das Vorgehen des Verhökerns männlicher Kälber, die man nicht wirtschaftlich großziehen könne, sei vergleichbar mit dem Kükenschreddern. Presseberichten zufolge werden in großer Zahl die »nicht benötigten« männlichen Kälber nach Spanien transportiert. Von dort werden sie meist noch weiter nach Afrika gebracht, wo sie nicht selten entgegen aller EU-Tierschutzvorschriften geschlachtet werden. Jonas Weber sagt: „Es kann nicht sein, dass der zuständige Minister nicht in der Lage ist, eine Regelung für den Tierschutz vorzulegen, die auch vor einem Gericht standhält. Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass ihm die Eilentscheidung des Gerichts gerade recht kam, um das für ihn leidige Verbot nicht aussprechen zu müssen.“

„Minister Hauk muss endlich handeln, gerne auch unter rechtlicher Nachhilfe seines Ministerkollegen im Justizministerium. Dass Agrarminister Hauk hier einfach mit einem Erlass alle Transporte dieser Art für genehmigungspflichtig erklärt, bindet den Veterinärbehörden vor Ort die Hände und ist nur für Herrn Hauk der einfachste Weg. Wieder einmal zeigt sich: Tierschutz hat in dieser Regierung offenbar keine Lobby“, so Weber abschließend.

Stuttgart, 18. Februar 2021

Achim Winckler
Pressesprecher

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Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz