Anlässlich des Schiffskorsos der Bodenseefischer unterstützen Jonas Weber, Agrarpolitiker der Fraktion und der SPD-Fischereiexperte Reinhold Gall den Widerstand gegen eine Aquazucht nachdrücklich: „Es ist unerträglich, wie unbeirrt Minister Hauk weiterhin die Aquakultur im Bodensee weiter vorbereitet. Elternstammtiere werden bereits gezüchtet. Die seien angeblich auch für Aquakultur außerhalb des Sees einsetzbar, Hauk hält diese Variante jedoch zugleich für unpraktikabel und problematisch. Es ist deshalb gut, wenn mehr Druck gemacht wird, um diese Geisterfahrt zu beenden.“

Offenbar seien dem Minister wie auch der CDU im Landtag die jetzige Rechtslage ebenso egal wie die breite Ablehnung durch die Bodenseeanrainerländer und die Bodenseefischerei sowie sämtliche Bedenken aus der Wissenschaft und dem Umweltministerium des Landes. Und auch die Grünen stoppen diese Vorbereitungen nicht.

„Offensichtlich hofft der Minister, dass sich die bestehende Rechtslage ändern könne und Aquakultur im See dann, vielleicht nach der kommenden Landtagswahl, doch noch rechtlich möglich wird“, so Reinhold Gall.

Die SPD-Fraktion hält es nach wie vor für sinnvoll, die Fellchenzucht am Bodensee, also außerhalb des Sees und in Hälterungsbecken, weiter zu erforschen und voranzubringen. Dabei hat man nämlich die volle Kontrolle, was in den See gelangt.

Keinesfalls dürften ortsfremde Fellchenstämme in den See gelangen. Es gebe schon mehr als genug Tiere im See, die die Fauna verfälschen und großen Schaden anrichten können, wie einige Muschel- und Garnelenarten und letztlich auch der Stichling. Auch Impfungen dürften nicht im See stattfinden, und ganz besonders sei die Fütterung bei Aquakultur ein Problem, das zu Eutrophierung und Sauerstoffzehrung führen kann.

Die Große Anfrage der SPD-Fraktion zum Zustand des Bodensees und zum Fellchenbestand habe bereits einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man trotz des sehr sauberen und nährstoffarmen Wassers im Bodensee die Lebensbedingungen für die Fellchen wieder verbessern kann. Dazu gehören unter anderem die Schaffung geeigneter Laichplätze durch Uferrenaturierung und ein maßvolles, aber wirkungsvolles Zurückdrängen des Kormorans auf ein akzeptables Maß.

In diesem Sinne stehe die SPD weiter an der Seite all derer, die einen sauberen und gesunden Bodensee und eine Zukunft für die Bodenseefischerei wollen und die Aquakultur im See verhindern möchten.

Stuttgart, 10. Oktober 2020

Hendrik Rupp

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Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz