Land hinkt beim Ausbau erneuerbarer Energien hinterher

Die Antwort des baden-württembergischen Umweltministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion zeigt, dass die Energiewende im Land weniger stark vorankommt, als angenommen und von der Landesregierung angekündigt.

Der klimaschutzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Gernot Gruber, drängt deshalb auf einen konsequenteren Ausbau erneuerbarer Energien: „Baden-Württemberg hinkt beim Ausbau der regenerativen Energien dem Bund immer stärker hinterher. Das ist gerade auch vor dem Hintergrund des alarmierenden Berichtes des Weltklimarates bedenklich. Die Klimakatastrophe lässt sich nicht mit Lippenbekenntnissen aufhalten. Wir
müssen handeln, das gilt auch für eine klimaschonende Stromerzeugung im Land!“

Die Antwort auf den SPD-Antrag zeige, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit zwei Prozent nur moderat gestiegen ist, so Gruber: „Umweltministerin Walker hat in den vergangenen Wochen in Bezug auf den Ausbau der Erneuerbaren gegenüber der Öffentlichkeit einen Aufschwung suggeriert, den es tatsächlich leider gar nicht gibt. Der Anstieg des Anteils regenerativer Energien an der Stromerzeugung in Baden-Württemberg von 31 auf 41% lässt sich letztlich nahezu komplett auf den Rückgang von 22% der erzeugten Strommenge zurückführen – unter anderem durch die Abschaltung des Atomkraftwerks in Philippsburg“

„Mit einem minimalen Ausbau der Windenergie im Land, einem Rückgang im Bereich der Wasserkraft und einem leichten Anstieg bei der Photovoltaikerzeugung kommt der Ausbau der regenerativen Energien in Baden-Württemberg nur sehr schleppend voran – gemessen am Stromverbrauch steigt dieser in 2020 lediglich von 24,5 auf 25,7%, um 1,2%-Punkte an, Corona-bereinigt (auf den Verbrauch von 2019 gerechnet) sogar nur um 0,6%-Punkte auf 25,1 %“, so Diplom-Mathematiker Gruber, der die Zahlen des Umweltministeriums analysiert hat.

Fazit des SPD-Abgeordneten: „2020 wurden in Deutschland 45% regenerativer Energie in Bezug auf den Stromverbrauch erzeugt – in Baden-Württemberg leider nur 25,7%. In den letzten drei Jahren ist die Lücke von gut 14 auf fast 20 Prozentpunkte angestiegen.“

Rechnung von Diplom-Mathematiker Gruber

Achim Winckler
Pressesprecher

Ansprechpartner

Opitz-Leifheit Fraktion
Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz