MdL Wolfgang Drexler und MdL Alfred Winkler: „Die neuesten Zahlen belegen, dass Südbaden an der Wertschöpfung des Flughafens nur marginal beteiligt ist, durch Fluglärm aber über die Maßen belastet wird“

Die SPD-Landtagsfraktion wirft dem Züricher Stadtpräsidenten vor, in der Auseinandersetzung um den Flughafen Zürich und die Fluglärmbelastung auf deutscher Seite mit falschen Zahlen zu operieren. Wolfgang Drexler, Erster stellvertretender Landtagspräsident, und sein Kollege Alfred Winkler, Abgeordneter aus Waldshut, stützen sich bei diesem Vorwurf auf neueste Zahlen, die die SPD-Fraktion bei der Landesregierung abgefragt hatte. Drexler: „Die Schweiz muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland an der Wertschöpfung des Flughafens nur marginal beteiligt, durch den Fluglärm aber über die Maßen belastet ist.“ Was der Züricher Stadtpräsident Ledergerber in einem offenen Brief an Zahlen über den Nutzen des Flughafens Zürich-Kloten für die Südbadener in die Welt gesetzt hat, sei nun klar widerlegt.

Ledergerber hatte behauptet, dass 1,5 Mio. Deutsche im Jahr den Flughafen in Zürich nutzen, die meisten davon aus Baden-Württemberg. Tatsächlich kommen aus der betroffenen Region jedoch nur etwa 310.000 Passagiere, also 1,8 Prozent des gesamten Passagieraufkommens. Erhoben wurden diese Zahlen von der Firma Intraplan Consult aus München im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Zivilluftfahrt.

Unhaltbar sei auch die Behauptung Ledergerbers, dass 30.000 Pendler jeden Tag aus dem südlichen Schwarzwald zur Arbeit in die Schweiz fahren. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zählte nach den Angaben Drexlers genau 3.879 Pendler in den Kanton Zürich, das entspricht 10 Prozent der aus Zürich genannten Zahl. Am Flughafen selber arbeiten nach den weiteren Angaben des Statistischen Landesamtes nicht einmal hundert Personen aus Deutschland.

Widerlegt sieht Drexler auch die aus Zürich kolportierten Aussagen über die Zahl der vom Fluglärm Betroffenen im Südbadischen. Ledergerber hatte behauptet, nur 750 Menschen in Deutschland seien vom Fluglärm betroffen. Die Anflugkarten der Flughafenbetreibergesellschaft Unique dagegen zeigten eindeutig, dass diese Zahl nicht stimmen kann und tatsächlich um ein Vielfaches höher liegt, so Drexler.

Nach den Worten von Alfred Winkler ist es nun an der Zeit, dass die Schweiz erkennt, dass sie ihre Forderungen im Fluglärmstreit nicht aufrechterhalten kann. Winkler wörtlich: „Die Schmerzgrenze für die südbadische Bevölkerung ist erreicht. Ein Mehr an Belastung werden wir nicht hinnehmen.“

Helmut Zorell
Pressesprecher