Deutliche Worte findet der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Stefan Fulst-Blei, zu den Plänen des Kultusministeriums, Referendare eine Stunde mehr pro Woche unterrichten zu lassen: „Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das Referendariat ist eine Phase besonderer Belastung. Die Verkürzung der Vorbereitungszeit für das Lehramt von 24 auf 18 Monate im Jahr 2004 hat die Situation noch einmal verschärft. Nun eine zusätzliche Wochenstunde einzuführen, ist nicht banal und erhöht die Unterrichtsverpflichtung deutlich. Dieser Schritt kann auch nach hinten losgehen, wenn Referendar*innen sich zurückziehen oder Interessierte von einem Berufseinstieg abgeschreckt werden.“
„Anstatt selbst zu handeln, zeigt die Landesregierung mal wieder mit dem Finger auf die Lehrkräfte. Dem Kultusministerium fehlt jegliches Gefühl für die Realität an den Schulen. Viel zu lange hat die Landesregierung keine Maßnahmen ergriffen, dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Anstatt zusätzliche Lehrkräftestellen zu schaffen, die Krankheitsreserve ausreichend auszubauen und die unsägliche Praxis der Entlassungen von Lehrkräften über die Sommerferien zu beenden, sollen jetzt auch die Referendare Zusatzstunden schieben. Wertschätzung sieht anders aus! Wir müssen die Attraktivität des Lehrerberufs steigern und dürfen die jungen Menschen nicht in den ersten Jahren verheizen.“
Achim Winckler
Pressesprecher