Mit Blick auf die Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2019, fordert die SPD-Landtagsfraktion von der grün-schwarzen Landesregierung eine bessere Unterstützung der Beschäftigten im Automobilsektor: „Insbesondere die kleinen und mittleren Automobilzulieferer und deren Beschäftigte brauchen Unterstützung. Grün-Schwarz muss hier deutlich nachlegen“, so SPD-Wirtschaftsexperte Dr. Boris Weirauch.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion sieht insbesondere im Bereich der Weiterbildung erheblichen Nachholbedarf und fordert die Landesregierung dazu auf, endlich einen von der SPD schon mehrfach vorgeschlagenen Weiterbildungsfonds einzurichten: „Wenn die Beschäftigten von kleinen und mittleren Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen im Zuge von Digitalisierung und Transformation besuchen und sich damit fit für die kommenden Herausforderungen machen, müsste das dem Land Unterstützung wert sein. Diese Last alleine den kleinen und mittleren Unternehmen aufzubürden, ist für viele eine Überforderung“, sagt der SPD-Abgeordnete und verweist dabei auf Ergebnisse der Studie, wonach gerade in der Produktion von Antriebssträngen Arbeitsplätze bedroht sind. Hier genüge es nicht, nur auf Dialog und übergeordnete Ziele zu verweisen. Stattdessen müsse das Land auch ganz konkret Unterstützung anbieten.

Darüber hinaus erwartet Weirauch, dass die Landesregierung beim groß inszenierten Strategiedialog endlich echte Ergebnisse liefert. „Wenn in der heute vorgestellten Studie davon die Rede ist, dass bis 2030 der Anteil reiner Elektrofahrzeuge bei Neuzulassungen in der EU bei rund fünfzig Prozent liegen könnte und über 30.000 Jobs in Baden-Württemberg wegfallen könnten, zeigt dies klar: Wir werden in den kommenden Jahren Veränderungen haben, die wir ganz aktiv begleiten müssen. Das heißt aber nicht, dass die Politik Entwicklungen einseitig beeinflussen soll. Beispielsweise ist es nicht hilfreich, wenn Verkehrsminister Hermann bei der Diesel-Diskussion von einer „Nostalgiedebatte“ spricht und dies von der Wirtschaftsministerin unwidersprochen bleibt. Der Diesel mag aus Sicht des Verkehrsministers nostalgisch sein, tatsächlich aber arbeiten nicht wenige Menschen im Land in diesem Bereich und verdienen es, ernstgenommen zu werden.“

Stuttgart, 18. März 2019

Achim Winckler
Stellvertretender Pressesprecher

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Sven Plank
Berater für Wirtschaft, Arbeit, Tourismus