Wolfgang Drexler: „Stuttgart hat eine unprofessionelle Präsentation abgeliefert, ohne Emotion und Esprit, daraus müssen rasch die notwendigen Konsequenzen gezogen werden“

Was bringt eigentlich die teure Imagekampagne?

Das verheerende Abschneiden der Landeshauptstadt Stuttgart bei der Olympia-Bewerbung muss nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler rasch zu Kon-sequenzen führen. Für völlig falsch hält Drexler den Weg, den der Stuttgarter Oberbürgermeister nun einschlage, nämlich das NOK und die Bundesregierung für die Stuttgarter Niederlage verantwortlich zu machen und auf fast schon rüde Weise zu beschimpfen. Ein solches Verhalten, so Drexler, „ist unfair, unsportlich und beruht ganz offenkundig auf einer falschen Wahrnehmung“. Der SPD-Fraktionschef forderte den Stuttgarter OB und den Ministerpräsidenten auf, den gesamten Bewerbungsablauf der Landeshauptstadt zu untersuchen und den wahren Ursachen für das blamable Ausscheiden schon im ersten Wahlgang auf den Grund zu gehen.

Aus Sicht von Wolfgang Drexler hat es Stuttgart versäumt, mit einer überzeugenden Präsentation im letzten Moment die stimmberechtigten Mitglieder des NOK doch noch für sich einzunehmen. „Statt mit Herz und Geist für Stuttgart, die Region und das sportbegeisterte Land zu werben, wurde eine biedere Faktenhuberei abgeliefert. Statt Esprit und Emotion eine penible Auflistung vermeintlicher baden-württembergischer Superlative, so wie man sie aus Teufels Regierungserklärungen zur Genüge kennt.“

Zu fragen sei auch, warum der baden-württembergische Ministerpräsident als einziger Regierungschef in München nicht auf der Bühne war und sich stattdessen in einem trostlos leeren Stadion hölzern über die Sportbegeisterung im Land auslassen durfte.

Auch die Imagekampagne des Landes müsse jetzt wieder auf den Prüfstand. Man müsse sich in der Tat fragen, wofür in diesem Land bis zu 50 Mio. Euro für eine Imagewerbung ausgegeben werden, wenn am Ende bei einer derart wichtigen Entscheidung wie jetzt am Samstag in München Biederkeit wahre Urständ feiert und damit genau jene Klischees bedient, die diesem Land nach außen zu schaffen machen.

Drexler: „Nach der Olympia-Pleite von München müssen die Verantwortlichen jetzt schonungslos die eigenen Fehler auflisten und es muss dabei auch geklärt werden, was zu tun ist, damit dieses Scheitern nicht auf dem Rücken der Sportbegeisterten in Baden-Württemberg ausgetragen wird. Was geschieht z. B. jetzt mit dem Daimler-Stadion? Wie kann sich die Sportregion Stuttgart noch besser in Szene setzen? Was muss im Schulsport verbessert werden, um das Land noch weiter nach vorne zu bringen? Diese Fragen müssen jetzt rasch auf den Tisch, um den Schock und die Lähmung nach dem Aus in München rasch zu überwinden.“

Helmut Zorell
Pressesprecher