MdL Dr. Frank Mentrup: „Die von Schule zu Schule unterschiedliche Einführung der zweiten Fremdsprache im G8-Gymnasium führt zu unübersichtlichen Verhältnissen und erschwert die Mobilität der Familien“

Die SPD-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung vor, nur halbherzige Korrekturen am achtjährigen Gymnasium (G8) vorzunehmen. Zwar sei es zu begrüßen, dass Kultusminister Rau die Fehler der überhasteten Einführung des G8 nun teilweise korrigiere, so der neue bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Frank Mentrup. Die Einführung der zweiten Fremdsprache aber ins Belieben der Schulen zu stellen, verwirre mehr, als dass Klarheit geschaffen werde. „Wenn jedes Gymnasium selbst entscheiden kann, ob es mit der zweiten Fremdsprache in der 5. oder 6. Klasse beginnt, dann führt das zu unübersichtlichen Verhältnissen in der Schullandschaft. Außerdem wird die eingeforderte und durch Arbeitsplatzwechsel häufig notwendige Mobilität der Familien erheblich erschwert“, kritisierte Mentrup. Er bekräftigte die Forderung der SPD, die 2. Fremdsprache im G8 grundsätzlich und für alle erst in der 6. Klasse beginnen zu lassen.

Die vom Landeselternbeirat, den Lehrerverbänden und zahlreichen Eltern beschriebene extreme Belastung der Kinder in Klasse 5 und 6 lässt sich nach Ansicht Mentrups nur dann wirksam verringern, wenn das eigentliche Problem des G8 an der Wurzel gepackt werde. Das G8 sei de facto eine Ganztagsschule, jedoch ohne die dafür erforderlichen Ressourcen. Der SPD-Bildungsexperte forderte deshalb den raschen Ausbau der G8-Gymnasien zu echten Ganztagsschulen mit dem notwendigen zusätzlichen pädagogischen Personal. Außerdem müsse die Stofffülle der Bildungspläne reduziert werden.

Helmut Zorell
Pressesprecher