MdL Norbert Zeller: „Pro Jahr fallen 2,3 Mio. Unterrichtsstunden aus – deshalb sind mehr Lehrerstellen dringend notwendig“

Nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion fällt weiterhin viel zu viel Unterricht an den Schulen des Landes aus. „Ein Rückgang des Unterrichtsausfalls von lediglich 0,1 Prozent ist wahrlich kein Ruhmesblatt. Pro Jahr fallen damit immer noch 2,3 Mio. Stunden aus“, kritisierte der SPD-Abgeordnete Norbert Zeller, Vorsitzender des Schulausschusses im Landtag. Kultusminister Rau dürfe deshalb die Situation an den Schulen nicht länger schönreden, sondern müsse mit konkreten Maßnahmen dem Unterrichtsausfall stärker entgegenwirken. Die SPD-Landtagsfraktion habe zum Nachtragshaushalt beantragt, die von der Landesregierung im Doppelhaushalt vorgenommene Sperrung von 349 Lehrerstellen aufzuheben, um die Unterrichtsversorgung an den Schulen deutlich zu verbessern. CDU und FDP hätten diesen Antrag jedoch abgelehnt.

Insbesondere an den Gymnasien und Realschulen des Landes sei der Unterrichtsausfall mit 4,3 Prozent bzw. 3,8 Prozent „skandalös hoch“, kritisierte Zeller. Und bei den beruflichen Schulen müsse zum Unterrichtsausfall aufgrund von Krankheit oder Fortbildung noch das strukturelle Unterrichtsdefizit hinzugezählt werden. Dadurch würden vielen Schülerinnen und Schülern Bildungschancen vorenthalten.

Außerdem deuteten zahlreiche Rückmeldungen von Schulen und Eltern darauf hin, dass der Unterrichtsausfall in der Realität deutlich höher ausfällt als die reine Statistik ausweise. So müssten z. B. mehrere Klassen aufgrund fehlender Lehrkräfte gleichzeitig beaufsichtigt werden. Dies zähle nach den Kriterien des Kultusministers nicht als Unterrichtsausfall, obwohl der Fachunterricht nicht gewährleistet werde, so Zeller.


Helmut Zorell
Pressesprecher