MdL Dr. Frank Mentrup: „In den Schulen brodelt es an allen Ecken und Enden, doch anstatt Konsequenzen zu ziehen, schaltet der Kultusminister auf Durchzug und ignoriert die vielen Mängel“

Mit Blick auf den immer größer werdenden Unmut von Eltern, Schülern und Lehrern hat die SPD-Landtagsfraktion Kultusminister Rau Uneinsichtigkeit in aktuellen bildungspolitischen Fragen vorgeworfen. Seien es die unerträglichen Belastungen im achtjährigen Gymnasium (G8), sei es der viel zu hohe Unterrichtsausfall oder der Ärger mit der Grundschulempfehlung, Rau lasse die Betroffenen mit ihren Problemen alleine. „In den Schulen brodelt es an allen Ecken und Enden, doch anstatt Konsequenzen zu ziehen, schaltet der Kultusminister auf Durchzug und ignoriert die vielen Mängel“, kritisierte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Frank Mentrup.

Die uneinsichtige Haltung des Kultusministers werde beim G8 besonders deutlich. „Rau schiebt den Schulen den Schwarzen Peter zu und lenkt so davon ab, dass das G8 überhastet und ohne Konzept eingeführt wurde“, so Dr. Mentrup. Die Landesregierung müsse endlich begreifen, dass das G8 nur mit einem echten Ganztagsschulkonzept erfolgreich umgesetzt werden könne. Hierfür seien aber zusätzliche Ressourcen nötig.

Auch gegenüber dem hohen Unterrichtsausfall verhalte sich Rau nach der Devise „Nichts sehen und nichts hören“. Die Klagen von Lehrkräften und Eltern, dass der Unterrichtsausfall in Wirklichkeit deutlich höher ausfalle als es die Statistik ausweise, nehme der Kultusminister nicht ernst. „Wir brauchen eine Unterrichtsgarantie, sonst werden alle Anstrengungen zur Verbesserung der Schulqualität verpuffen“, forderte Dr. Mentrup.

Auch die große Unzufriedenheit der Eltern mit der verbindlichen Grundschulempfehlung wolle Rau nicht wahrhaben. „Doch 30 Prozent der Eltern, deren Kind eine Empfehlung für die Haupt- oder Realschule hatte, wünschen sich eine höhere weiterführende Schule“, so Dr. Mentrup. Die SPD will deshalb die Grundschulempfehlung abschaffen und die Eltern nach einem intensiven Beratungsgespräch selbst entscheiden lassen.

Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher