„Die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie, wonach die Fachkraftquote in baden-württembergischen Kitas stark variiert, sind erschreckend“, sagt Dr. Stefan Fulst-Blei, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Wenn wie in Ulm lediglich 3,7 Prozent der Kitas eine hohe Fachkraftquote aufweisen, geht das zulasten der Qualität in den frühkindlichen Bildungseinrichtungen, zulasten der Beschäftigten und damit zulasten der Kinder! Derart niedrige Fachkraftquoten führen dazu, dass die verbliebenen pädagogischen Fachkräfte massiv überlastet sind und früher oder später aus dem Beruf ausscheiden. Noch gravierender ist aber, dass dadurch immer öfter das Kindeswohl gefährdet ist.“

Fulst-Blei: „Schuld daran ist unter anderem der Erprobungsparagraph, den die grün-schwarze Landesregierung eingeführt hat und mit dem in vielen Einrichtungen eine Fachkraftquote von unter 50 Prozent droht.“

Fazit des SPD-Bildungspolitikers: „Was wir brauchen, ist gute und qualitätsvolle Bildung und Betreuung unserer Kleinsten. Dass die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte von einem akuten Personalmangel geprägt ist, müssen und können wir ändern. Unsere Vorschläge liegen auf der Hand: Wir brauchen mehr Studien- und Ausbildungsplätze, müssen Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräfte zur Entlastung des vorhandenen Personals einstellen, Aufstockungs- und Rückkehrboni auszahlen, das Erfolgsmodell der praxisintegrierten Ausbildung stärken und dafür Sorge tragen, dass die Leitungszeit den Leitungskräften auch vollumfänglich zur Verfügung steht. Es ist doch einfach: Wer mehr Fachkräfte will, muss attraktive Bedingungen schaffen – und Fachkräften die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen.“

Dr. Hendrik Rupp
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