Naturschutzsprecher Nik Sakellariou: „Die Renaturierung der Moore braucht endlich einen verbindlichen Zeitplan“

Mit der Renaturierung von Mooren in Baden-Württemberg will die SPD-Landtagsfraktion den Artenrückgang bremsen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Baden-Württemberg war immer ein herausragender Standort großer Moorlandschaften, davon ist heute fast nichts mehr übrig. Die Renaturierung der Moore braucht deshalb endlich einen verbindlichen Zeitplan“, erklärte Naturschutzsprecher Nik Sakellariou.

Der momentane Zustand der Moore sei ein trauriger Beleg für einen nachlässigen Naturschutz des Landes. So manches in den 20 Jahre alten Kartierungen gekennzeichnetes „Moor“ entpuppe sich bei näherem Hinsehen als gewöhnlicher Acker, im günstigeren Fall als Grünland. Da Moore jedoch besonders viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten beherbergten, sei es wichtig, den Schutz der bestehenden Moore wie auch die allmähliche Renaturierung der ehemaligen Moore endlich anzugehen. Schöne Vorzeigeobjekte wie das Wurzacher Ried oder die Moore am Federsee allein reichten nicht aus.

Sakellariou hält dies auch klimapolitisch für geboten, denn ehemalige Moore und die dementsprechenden Torfböden stießen in hohem Maße CO2 und das besonders klimaschädliche Lachgas aus, wenn sie allmählich austrocknen und sich zersetzen. Die Renaturierung und Wiedervernässung solcher Flächen müsse daher endlich stärker auf die Tagesordnung gesetzt werden.

In einer parlamentarischen Initiative hatte die SPD unlängst gefordert, dass die Moorkartierung endlich aktualisiert wird und die im Haushalt für Flächenkäufe zu Naturschutzzwecken vorhandenen Mittel genau in diesen Bereich gelenkt werden. Darüber hinaus verlangt die SPD in ihrem Antrag von der Landesregierung, einen Zeitplan für die Wiederherstellung von Mooren zu erarbeiten.

Stuttgart, 2. Dezember 2010
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher