MdL Norbert Zeller: „Im Interesse unserer Kinder dürfen wir uns nicht auf Zufallsfunde verlassen – Gesundheitsgefahren müssen systematisch untersucht werden“

Die SPD-Landtagsfraktion hat die Landesregierung aufgefordert, Schulgebäude und Turnhallen aus den sechziger und siebziger Jahren systematisch auf Gesundheitsgefahren untersuchen zu lassen. Dabei soll insbesondere geklärt werden, wo z. B. bisher unerkannt Holzschutzmittel, Flammschutzmittel, Asbest oder Schimmelrückstände erhebliche Gesundheitsrisiken bergen für Schüler, Lehrer und Schulpersonal. Anlass für diesen Vorstoß der SPD-Fraktion sind nach den Worten des bildungspolitischen Sprechers Norbert Zeller Vorgänge u. a. in Friedrichshafen, wo erst in diesen Tagen eine Hauptschule wegen hoher PCB- und Asbestbelastung geschlossen werden musste.

Zeller: „Verbesserte Messmethoden haben in jüngster Zeit starke Gesundheitsgefährdungen bei Schulhausbauten und Turnhallen insbesondere aus den sechziger und siebziger Jahren ans Tageslicht gebracht. Dieses Instrumentarium muss nun für systematische Untersuchungen überall im Land genutzt werden. Die Gesundheit unserer Kinder, der Lehrer und des gesamten Personals darf nicht dem Zufall überlassen werden.“

In ihrem Parlamentsantrag will die SPD-Fraktion von der Landesregierung auch wissen, ob sie bisher wegen der Gesundheitsgefährdungen mit den Schulträgern und den kommunalen Spitzenverbänden Gespräche geführt hat, welche Maßnahmen zur Beseitigung der Gefahrenherde vorgesehen sind und ob überhaupt schon irgendwelche Abwehrschritte eingeleitet wurden.

Auskunft verlangt die SPD-Fraktion auch darüber, wie die arbeitsmedizinische Versorgung der Lehrkräfte bei einer durch den Schulbau verursachten Gesundheitsbelastung geregelt ist und ob auch individuelle Gefährungsbeurteilungen vorgenommen werden. Außerdem will die SPD sichergestellt wissen, dass Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Personal, aber auch die Öffentlichkeit, rechtzeitig über festgestellte Gesundheitsgefährdungen unterrichtet werden.

Zeller: „Ich fordere die Landesregierung auf, gemeinsam mit den Schulträgern und den kommunalen Landesverbänden so rasch wie möglich Konzepte zu entwickeln, wie Gesundheitsgefahren systematisch erkannt werden können und was im Interesse aller Betroffenen dagegen zu unternehmen ist.“

gez. Helmut Zorell

Fraktionssprecher