Bildungsexperte Zeller: „Bei diesem Konzept perfektioniert die Landesregierung ihren Trennungs-Wahn in der Schule, anstatt die Kinder gemeinsam bis zum Ende der 10. Klasse lernen zu lassen“
Die SPD-Fraktion teilt die heftige Kritik von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt am Konzept der Landesregierung zur Werkrealschule. Hundt bemängelt vor allem die vorgesehene Notenhürde von 3,0 in den Hauptfächern für den Übergang in die zehnte Klasse. Während an den Realschulen und Gymnasien das Versetzungszeugnis ausreiche, um den Hauptschulabschluss oder den mittleren Bildungsabschluss zu erreichen, müssten die Schüler an den Werkrealschulen besondere Voraussetzungen erfüllen, erklärte der SPD-Bildungsexperte und Vorsitzende des Schulausschusses, Norbert Zeller. „Dadurch perfektioniert die Landesregierung ihren Trennungs-Wahn in der Schule, anstatt die Kinder gemeinsam bis zum Ende der 10. Klasse lernen zu lassen“, kritisierte der Bildungsexperte.
Zeller hält auch die Beteuerungen der Landesregierung, dass es sich beim Werkrealschulabschluss um einen gleichwertigen mittleren Bildungsabschluss wie bei der Mittleren Reife handele, für unglaubwürdig. Kultusminister Rau selbst konterkariere diese Auffassung, indem er an der gemeinsamen Grundschulempfehlung für die Haupt- und die Werkrealschule festhalte. Dadurch bringe er den qualitativen Unterschied der Werkrealschule zur Realschule sowie der dort erworbenen Abschlüsse zum Ausdruck. „Wenn Werkrealschule und Realschule wirklich gleichwertig wären, dann bräuchte Rau bei der Grundschulempfehlung auch keine Unterscheidung zwischen den beiden Schularten“, erklärte Zeller.
Dr. Roland Peter, Pressesprecher