MdL Thomas Reusch-Frey: „Höchstgrenze für Transportzeiten sollten sich am Qualitätszeichen Baden-Württemberg orientieren“

Trotz einer beachtlichen Kontrolldichte ist die Zahl der Verstöße gegen die Vorschriften für Tiertransporte in den Jahren von 2007 bis 2011 nicht gesunken. Durchgehend werden jährlich bei weit mehr als 300.000 Kontrollen deutlich über 4.000 Verstöße in Deutschland festgestellt. Dies hat ein Parlamentsantrag des SPD-Tierschutzexperten Thomas Reusch-Frey zu den Bedingungen und zur Dauer von Tiertransporten zutage gefördert. „Beim Transport von landwirtschaftlichen Nutztieren in Deutschland und Europa besteht de facto keine Begrenzung der absoluten Transportdauer. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit die gesetzlichen Bestimmungen zum Tierschutz auf derartigen Transporten eingehalten und kontrolliert werden,“ sagte Reusch-Frey.

Erfreulich sei aber, dass immerhin 14 Prozent der Kontrollen in Deutschland allein in Baden-Württemberg erfolgten. Dies liege sowohl im Vergleich zur Fläche als auch zur Einwohnerzahl deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Reusch-Frey verwies darauf, dass im Rahmen des Qualitätszeichens Baden-Württemberg nur vier Stunden statt der sonst erlaubten acht Stunden Transportdauer zugelassen sind. Mit dieser Vorgabe setze das Land ein deutliches Zeichen für den Tierschutz. „Ob Lammkeule, Pute oder Schweinebraten: Wer gerne Fleisch essen möchte und dabei den Tierschutz im Hinterkopf hat, der sollte zu Fleisch mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg greifen“, so Reusch-Frey.

Aufgrund der nicht erfassten Gesamtzahl an Tiertransporten müsse zudem von einer hohen Dunkelziffer bei Verstößen gegen Vorschriften ausgegangen werden. Noch viel zu oft würden Nutztiere kreuz und quer durch Europa gefahren, ohne ihnen dabei genügend Pausen, Futter und Wasser zu gewährleisten.

Stuttgart, 4. April 2013
Martin Mendler
Pressesprecher