Fraktionschef Claus Schmiedel: „Wir wollen Kinder und Jugendliche optimal fördern. Tägliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote sind eine gute Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit wie auch für eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit“

SPD-Sportexpertin Sabine Wölfle für noch mehr Kooperationen zwischen Kindergärten bzw. Schulen und Vereinen

Sport und Bewegungserziehung sollen in den Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg mehr Raum einnehmen. Dies ist ein Ergebnis der Antwort der Landesregierung auf eine große Anfrage der SPD-Fraktion zur Bedeutung des Sports in unseren Schulen (Drucksache 15/1873). In Grund- und weiterführenden Schulen solle der sport- und bewegungserzieherische Schwerpunkt ausgebaut werden, so das Kultusministerium. Auch die Rhythmisierung des Unterrichts, d. h. eine Entzerrung des Unterrichts am Vormittag und des Unterrichts am Nachmittag mit längeren Bewegungspausen, wie sie ein wesentlicher Bestandteil des Ganztagsschulkonzepts sei, sei dafür eine gute Grundlage. Die SPD-Landtagsfraktion verwies darauf, dass Sport und Bewegung von Kindesbeinen an nach wissenschaftlichen Erkenntnissen immens wichtig seien. „Wir wollen Kinder und Jugendliche optimal fördern. Tägliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote sind eine gute Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit wie auch für eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit“, so SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel.

In einem ersten Schritt, so das Ministerium, sollten in den Schuljahren 2012/2013 bis 2015/16 Grundschulen mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt sowie solche mit Ganztagsbetrieb gestärkt werden. Neben den in allen Grundschulen vorgesehenen drei Stunden „Bewegung, Spiel und Sport“ wöchentlich sollten in diesen Schulen zwei weitere Stunden eingeführt werden – damit insgesamt eine für jeden Schultag. Die SPD-Fraktion werde darauf hinwirken, „dass in allen Ganztagsschulen im Gesamtpaket ‚Bewegung, Spiel und Sport‘ drei Stunden Schulsport, und damit eine Stunde mehr als bislang, enthalten sind“, kündigte Schmiedel an. Hinzu kämen die Bewegungsstunden.
Außerschulische Partner, insbesondere solche aus dem organisierten Sport, könnten laut Regierungsantwort zudem für eine Ausweitung an diesen wie auch an allen anderen Schulen sorgen. Das Ministerium sicherte dabei seine Unterstützung für Kooperationsmaßnahmen zwischen Schulen und Sportvereinen zu und kündigte an, den Einsatz von Schülermentoren für zusätzliche Bewegungsstunden an Grundschulen auszuweiten. Sabine Wölfle MdL, sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, nannte den Einsatz von Schülermentoren und die Kooperationsmaßnahmen „äußerst wichtig“ und rief sowohl Kindergärten, Schulen als auch Sportvereine dazu auf, vor Ort Kooperation verstärkt zu prüfen. „Auch für den Spitzensport könnten sich dadurch auf lange Sicht neue Chancen ergeben, wenn Vereine in den Schulen präsent sind und das eine oder andere Talent frühzeitig entdecken“, so die SPD-Sportpolitikerin.

Darüber hinaus, so geht aus der Antwort des Ministeriums hervor, gebe es Bestrebungen, Qualifizierungsmöglichkeiten für angehende Erzieherinnen und Erzieher zu erweitern. Das zweistündige Wahlpflichtfach „Sport- und Bewegungspädagogik", das derzeit an 14 Fachschulen in Baden-Württemberg angeboten werde, solle mittelfristig an 20 Schulen belegt werden können. „Damit schaffen wir die Möglichkeit, dass Sport und Bewegung in den Kindergärten noch mehr in den Fokus rückt“, ist sich Schmiedel sicher. Bei den Bestrebungen, Sport und Bewegung an den Schulen mehr Raum zu geben, bilde die Qualifizierung von Lehrkräften für den Fächerverbund „Bewegung, Spiel und Sport“, für die entsprechende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden sollten, einen weiteren Schwerpunkt, führte das Ministerium aus. Auch die Nachqualifizierung der Lehrkräfte im Grundschulbereich solle in den kommenden Jahren erweitert werden.

Sabine Wölfle MdL, sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, begrüßte die Vorhaben des Kultusministeriums. Diese Maßnahmen, so Wölfle, seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer noch besseren Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Partnern und ermöglichten insgesamt eine Weiterentwicklung des Angebots und der Qualität an unseren Schulen. „Die Landesregierung ist auch hier auf dem richtigen Weg. Nicht erst seit der Landtagswahl ist die SPD-Fraktion im Dialog mit dem Sport in Baden-Württemberg. Diesen werden wir jedoch weiter intensivieren. Hierzu lädt die SPD-Landtagsfraktion am 13. Oktober 2012 zu einem Tag des Sports in den Landtag ein“, kündigte der Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel an.

Stuttgart, 29. August 2012
Sven Plank
Stellv. Pressesprecher