MdL Dr. Frank Mentrup: „Wer Eltern und Schüler bei der Evalua¬tion einbinden will, muss sie auch bei der Mitwirkung ernst nehmen“

Die SPD-Landtagsfraktion fordert mehr Demokratie an den Schulen. Die Stärkung der Mitwirkungsrechte von Eltern und Schülern sei unabdingbar, wenn die von der Landesregierung geplante Einführung der Evaluation gelingen soll, argumentiert der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Frank Mentrup. Es könne nicht sein, dass Eltern und Schüler in die Evaluation voll eingebunden sind, ansonsten in der Mitwirkung aber nur eine Statistenrolle spielten. Qualitätsentwicklung und -verbesserung erforderten echte Gleichberechtigung, insbesondere gleiche Rechte für Eltern und Schüler in der Schulkonferenz. Die stärkere Einbeziehung der Eltern und Schüler bringe mehr Engagement und eine stärkere Identifikation mit dem Schulgeschehen. Dies wirke sich auf das Schulklima insgesamt und damit auch die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte positiv aus.

Die SPD fordert deshalb die Einführung der Drittelparität in der Schulkonferenz, das heißt, dass Lehrer, Eltern und Schüler zu gleichen Teilen in diesem Schulgremium vertreten sind. Darüber hinaus brauche die Schulkonferenz auch mehr Entscheidungskompetenzen.

Dr. Mentrup: „In der Schule mehr Demokratie zu wagen, lohnt sich für alle.“ Die SPD werde dazu im Gesetzgebungsverfahren entsprechende Änderungsanträge zum Gesetzentwurf der Landesregierung vorlegen.

Schulsozialarbeiter und -psychologen gehören nach Ansicht der SPD-Fraktion ebenfalls zum pädagogischen Personal und damit in die Schulkonferenz. Auch das weitere an der Schule arbeitende Personal, wie etwa Hausmeister und Schulsekretärinnen, müsse in die täglichen Entscheidungsabläufe einbezogen werden. Besonderen Wert legt Dr. Mentrup darauf, dass ausländische Eltern und Schüler an Schulen mit hohem Migrantenanteil stärker einbezogen werden.

Mentrup: „Die Fachkompetenz der Lehrer will niemand in Frage stellen. Sie sind für die tägliche Unterrichtsarbeit zuständig und verantwortlich.“ Eine gute Schule lege aber schon heute großen Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit von Lehrkräften, Eltern und Schülern.

Der SPD-Bildungsexperte fordert die CDU auf, ihre Blockadehaltung gegen eine demokratischere Schule aufzugeben: „In anderen Bundesländern ist die Drittelparität schon längst umgesetzt – sogar in CDU-regierten Ländern wie Thüringen oder dem Saarland.“

Helmut Zorell
Pressesprecher