MdL Gunter Kaufmann: „Die Lehrkräfte des Landes verdienen mehr Anerkennung und sind keine Melkkühe für den Landes¬haushalt“

Angesichts einer enormen Pensionierungswelle bei Lehrerinnen und Lehrern fordert die SPD-Landtagsfraktion von der Landesregierung eine Offensive, um den Lehrernachwuchs zuverlässig zu sichern. Nach den Worten des SPD Bildungsexperten Gunter Kaufmann besteht bereits jetzt ein Lehrermangel in den Haupt- und Berufsschulen. Dieser werde sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, wenn nicht endlich die Lehrerausbildung an den Hochschulen und die Arbeitsbedingungen an den Schulen verbessert würden. Die SPD-Landtagsfraktion fordert seit langem, das Studium der angehenden Lehrer stärker auf die Schulpraxis auszurichten. Außerdem fordert sie ein eigenständiges Lehramt für die Grundschulen und ein verbundenes Lehramt für die Sekundarstufe I bis zur mittleren Reife.

Kaufmann: „Bessere Studienbedingungen an den Hochschulen und bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen, das sind die Schlüssel, um gut ausgebildete und motivierte Nachwuchslehrer zu bekommen. Diese Einsicht sollte nicht nur auf den UNESCO Weltlehrertag beschränkt bleiben.“

Bis zum Jahr 2015 werden in Baden-Württemberg etwa 38.000 Lehrerinnen und Lehrer pensioniert. Die gegenwärtigen Studierendenzahlen reichten nicht aus, um genügend Nachwuchskräfte für die Haupt- und Berufsschulen sicherzustellen, so Kaufmann. Schon heute herrsche in diesen Schularten und in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern ein Mangel an qualifizierten Fachkräften. Das Ergebnis dieses Lehrermangels sei ein weiterhin hoher Unterrichtsausfall, den sich das Land schlichtweg nicht mehr leisten können. Noch nicht einmal eine flächendeckende Krankheitsvertretung sei gewährleistet, kritisiert Kaufmann.

Helmut Zorell, Pressesprecher