Wolfgang Drexler: „Stratthaus soll das heute von der Hockenheimring GmbH vorgestellte Finanzierungsmodell schleunigst im Wirtschaftsausschuss erläutern“

Hockenheimsanierung darf nicht im Machtkampf zwischen Oettinger und Mappus zerrieben werden

Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des Hockenheimrings für viele Arbeitsplätze in der Region rund um Hockenheim ist die SPD-Landtagsfraktion bereit, einem vernünftigen Sanierungskonzept unter Beteiligung des Landes Baden-Württemberg zuzustimmen. Sie fordert Finanzminister Stratthaus auf, in der ersten Sitzung des Wirtschaftsausschusses im neuen Jahr, am 18. Januar, die aktuellen Planungen auf den Tisch zu legen und die Haltung der Landesregierung dazu zu erläutern. Keinesfalls dürfe die Sanierung am Machtkampf zwischen dem auch hier entscheidungsschwachen Ministerpräsidenten Oettinger und seinem Gegenspieler, Fraktionschef Mappus, scheitern.

Wolfgang Drexler, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion: „Wir wissen, wie wichtig der Hockenheimring für viele Arbeitsplätze vor Ort ist. Deshalb sind wir auch grundsätzlich bereit, einem vernünftigen Sanierungskonzept unter Beteiligung des Landes zuzustimmen.“ Auch wegen des hohen Imagegewinns der Formel-1-Rennstrecke für Baden-Württemberg insgesamt hält die SPD ein landespolitisches Engagement für vertretbar. Bereits im zweiten Nachtragshaushalt 2001 hatte die SPD-Fraktion seinerzeit einem Investitionszuschuss über 15,3 Mio. Euro zum Ausbau des Hockenheimrings zugestimmt.

Wolfgang Drexler: „Es kann nicht sein, dass die Hockenheimsanierung scheitert, weil Oettinger zu feige ist, sich zu entscheiden.“ Drexler wies darauf hin, dass das heute von der Hockenheimring GmbH vorgelegte Sanierungsmodell von jenem Manager entwickelt wurde, der von Oettinger selber als unabhängiger Moderator eingeschaltet worden war. Dass sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Mappus gegen das Sanierungskonzept ausspreche und den von Oettinger vorgeschickten Finanzminister im Regen stehen lasse, zeige einmal mehr den mangelnden Mut des Ministerpräsidenten mit all den schlimmen Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik und die Arbeitsplätze im Land.

Das neue Sanierungskonzept müsse jetzt dringend im dafür zuständigen Landtagsausschuss vorgestellt werden, bevor es CDU-intern zerredet werde, so Drexler.

Am 6. Dezember hatte der Finanzminister in der CDU-Landtagsfraktion ein Sanierungskonzept vorgestellt und war auf Ablehnung gestoßen. Vor dem Hintergrund des Finanzplans der Hockenheimring GmbH ist jedoch dringend eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen notwendig.

Heute haben die Verantwortlichen des hoch verschuldeten Hockenheimrings vor der Presse ihr Konzept zur Rettung der Formel-1-Rennstrecke vorgelegt. Der neue Teil der Strecke und die Mercedes-Tribüne sollen demnach an eine Leasinggesellschaft verkauft und über einen Zeitraum von zehn Jahren zurückgemietet werden. Um das Konzept finanziell abzusichern, soll auch das Land stärker als bisher eingebunden werden.

Helmut Zorell
Pressesprecher