MdL Gerd Teßmer: „Bayern macht es, Hessen bald auch – aber Baden-Württemberg lässt seine Bauern im Stich“

Die SPD-Landtagsfraktion hat die Landesregierung aufgefordert, den Landwirten die energetische Verwertung überschüssigen Getreides zu ermöglichen. Dies würde die Nachfrage nach Getreide erhöhen und den Preis stabilisieren, so der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Gerd Teßmer. Mit der alternativen Verwertung könnten die Landwirte auch schlechtere Qualitäten vermarkten. Wegen des teils schlechten Wetters und lokaler Trocken- und Hitzeperioden seien viele Landwirte von deutlichen Qualitätseinbußen betroffen. Der Getreidepreis sei deshalb stark gesunken und bei minderer Qualität könnten die Landwirte ihr Getreide kaum noch vermarkten.

Mit seiner parlamentarischen Initiative will Agrarexperte Teßmer erreichen, dass die Landesregierung die Zulassung von Getreide zur Stromgewinnung so schnell wie möglich auf den Weg bringt. Nach seinen Angaben kann das Land, befristet für ein Jahr, überschüssiges Getreide zur energetischen Verwertung auch in Anlagen unter 100 kW freigeben. Die energetische Nutzung von Getreide, die gemäß Bundesimmissionsschutz-Verordnung unter 100 kW eigentlich nicht zulässig ist, wurde von der Bundesregierung für Pilotversuche auf Antrag der Bundesländer freigegeben. Bayern habe von dieser Möglichkeit zum Nutzen seiner Landwirte bereits Gebrauch gemacht, Hessen prüfe derzeit eine Freigabe. Die Herstellung von Strom und Wärme aus Getreide sei im Übrigen technisch ausgereift, die Kapazitäten vorhanden, so Teßmer.

Teßmer: „Durch die Verstromung von Energiegetreide könnten viele Landwirte zusätzliche Einnahmen erzielen und so ihre finanziellen Probleme abmildern. Und wir wären einen Schritt weiter in unserer Bemühung ‚Weg vom Öl’.“

Helmut Zorell,

Pressesprecher