Industriepolitiker Hofelich: „Die Landesregierung kommt bei der Elektromobilität erneut viel zu spät aus den Puschen“

Die SPD-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung eine fehlende industriepolitische Strategie beim Thema Elektromobilität vor und warnt vor einem drohenden Bedeutungsverlust des Automobilstandorts Baden-Württemberg. „Obwohl die Bedeutung des Themas seit längerem bekannt ist, fehlt noch immer ein klares Konzept der Landesregierung“, sagte der industriepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Hofelich: „Die Landesregierung kommt bei der Elektromobilität erneut viel zu spät aus den Puschen.“ Er sieht sich in dieser Einschätzung durch das Expertenhearing der Landesregierung bestätigt. Dort warfen führende Persönlichkeiten der Regierung vor, dass das Land bei alternativen Antrieben abgehängt zu werden drohe. Der Landesregierung bescheinigt der Industriepolitiker deshalb: „Die heutige Expertenrunde war wenig schmeichelhaft für die bisherigen Anstrengungen der Landesregierung.“

Von der Landesregierung fordert er auf drei Feldern Anstrengungen. Erstens müssten im Land die Kräfte an den Hochschulen und Instituten zur Forschung und Entwicklung der neuen Technologien Brennstoffzelle, Elektromobilität und Hybridmotoren gebündelt werden. „Baden-Württemberg muss auf die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft setzen“, erklärte Hofelich. Zweitens brauche das Land schnellst möglich ein integratives Konzept für den Aufbau einer Infrastruktur, um die neuen Antriebstechniken zu versorgen. Hofelich erwartet, dass insbesondere in den Städten und Ballungsräumen bereits jetzt eingetretene Rückstände gegenüber anderen Regionen Deutschlands, etwa Hamburg und Berlin, zügig aufgeholt werden könnten. „Es geht um mehr als Steckdosen“, sagte der Industriepolitiker. Für den SPD-Abgeordneten gelte Drittens, dass die Landesregierung die Standortwahl von Fahrzeugbauunternehmen und Zulieferbetrieben erheblich unterstützt, wenn etwa Produktionsstätten für Batterien aufgebaut werden. Diese Forderungen müssen nach Meinung des Sozialdemokraten in ein neues Konzept „Mobilität der Zukunft“ einfließen, das die Landesregierung auf den Weg bringen müsse.

Stuttgart, 29. September 2009
Dr. Roland Peter
Pressesprecher