MdL Gunter Kaufmann: „Die Landesregierung muss endlich den Tarifdschungel im Nahverkehr lichten“
Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt die heute bekannt gegebenen Änderungen beim Tarifsystem der Bahn als „überfällig“ und fordert zugleich weitere Korrekturen von der deutschen Bahn und vor allem auch von der Landesregierung. Der Verkehrsexperte der SPD-Fraktion, Gunter Kaufmann, will, dass die nun wiedereingeführte alte Bahncard über den 50%-Rabatt hinaus zu einer „Mobilitätskarte“ ausgestaltet wird. Sie würde damit nicht nur im Fernverkehr gelten, sondern auch im Nahverkehr, insbesondere in den Verkehrsverbünden des Landes, und auch dort die Preise halbieren. Die von der Bahn AG beschlossene Verteuerung der Karte wäre für Kaufmann zudem nur dann akzeptabel, wenn sie auch als Familienkarte mit einer entsprechenden Vergünstigung für die Familienmitglieder angeboten wird.
Nach den Tarifkorrekturen der Bahn sieht der SPD-Landtagsabgeordnete nun auch das Land in der Pflicht. „Die Landesregierung muss endlich einen einheitlichen Landestarif einführen und damit den völlig unübersichtlichen und kundenfeindlichen Tarifdschungel im Nahverkehr im Land lichten.“
Eine Reduzierung der zahlreichen Verkehrsverbünde, die sich wie ein Flickenteppich übers Land erstreckten, wäre dazu aus Kaufmanns Sicht ein erster Schritt. „Andere Bundesländer machen uns vor, wie so etwas geht“, erklärte der SPD-Verkehrsexperte mit Blick auf Hessen und Schleswig-Holstein. Der Nahverkehr kenne keine Frühbucherrabatte und sei daher auf einen klaren und möglichst landeseinheitlichen Tarif angewiesen. Durch die Mobilitätskarte könnte dieser Landestarif dann zusätzlich noch deutlich attraktiver werden.
Ein einfaches transparentes Preissystem im Nah- und Fernverkehr würde auch den Beratungsaufwand für das Personal an den Bahnschaltern verringern. „Weniger Warteschlangen und mehr Kundenfreundlichkeit wäre die von allen Bahnnutzern erhoffte Folge.“ Hier müsse sich die Bahn noch sehr viel mehr anstrengen, um ihrem Kundenverlust entgegenzuwirken.
