MdL Peter Wintruff: „Die Landesregierung ist in der Pflicht, jedem Jugendlichen unabhängig von konjunkturellen Bedingungen eine qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen“

Forderung nach mehr Eingangsklassen an Beruflichen Schulen

Angesichts der dramatischen Einbrüche bei der Zahl der Ausbildungsplätze hat die SPD-Landtagsfraktion die Landesregierung aufgefordert, das berufliche Schulwesen zu stärken und berufliche Vollzeitschulen massiv auszubauen. Der Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag und berufschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Peter Wintruff, verlangt, dass die Landesregierung rasch mehr Eingangsklassen an Beruflichen Schulen schafft, weil sonst viele Haupt- und Realschulabsolventen direkt in die Arbeitslosigkeit entlassen würden.

Die Krise auf dem Lehrstellenmarkt führt nach Ansicht des SPD-Bildungsexperten zu einem rekordverdächtigen Bewerberandrang an den Beruflichen Schulen, auf den die Landesregierung dringend reagieren müsse. „Die Landesregierung ist in der Pflicht, jedem Jugendlichen unabhängig von demografischen, ökonomischen und konjunkturellen Bedingungen eine qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen“, so Peter Wintruff. Deswegen dürfe die Landesregierung die vielen verzweifelten Schulabgänger mit ihren Zukunftsängsten nicht länger allein lassen.

Auf völliges Unverständnis stößt bei der SPD-Landtagsfraktion, dass die Landesregierung trotz der dramatisch zugespitzten Situation auch jetzt noch immer an der so genannten Deckelung von Beruflichen Schulen festhält. Während immer mehr Jugendliche an einem allgemein bildenden Gymnasium Abitur machen, stagniert laut SPD der Anteil von Abiturienten an beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg, weil die Landesregierung bislang nur dann neue Klassen einrichtet, wenn andernorts Klassen geschlossen werden. Der Ausbau der beruflichen Vollzeitschulen, insbesondere der beruflichen Gymnasien und der Berufkollegs, stellt für die SPD-Fraktion jedoch ein geeignetes Mittel dar, um für mehr junge Leute ein qualifiziertes Ausbildungsangebot und eine Alternative zur Lehre zu schaffen.

Die hohe Zahl der Bewerber für Berufliche Schulen zeigt nach Ansicht der SPD, dass die Attraktivität dieser Schulen erkannt und anerkannt ist. Auch hinsichtlich der Durchlässigkeit des Schulsystems und der notwendigen Erhöhung der Zahl Jugendlicher mit dem Abschluss der Hochschulreife sei es höchste Zeit für ein Umdenken im Kultusministerium, so Peter Wintruff.

Helmut Zorell
Pressesprecher