MdL Stephan Braun: „Die Landesregierung muss bei Bundesinnenminister Schäuble Druck machen, damit die rechtsextreme Heimattreue Deutsche Jugend aufgelöst und verboten wird“

Nach der Auflösung eines Kinder- und Jugendlagers des Vereins „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) hat der SPD-Verfassungsschutzexperte Stephan Braun die Landesregierung aufgefordert, bei Bundesinnenminister Schäuble auf ein rasches Verbot der rechtsextremen Gruppierung zu drängen. Ein Verbot werde von mehreren Bundesländern angestrebt. Zuständig für seine Verhängung sei jedoch das Bundesinnenministerium.

Das inzwischen aufgelöste Kinder- und Jugendlager in Mecklenburg-Vorpommern war nach Medienberichten von einem Studenten der Forstwirtschaft an der Hochschule in Rottenburg organisiert und geleitet worden. Braun verlangte, dass der junge Mann, seine politischen Hintergründe und Netzwerke vom baden-württembergischen Verfassungsschutz durchleuchtet werden.

Auch wenn die rechtsextreme HDJ bislang in Baden-Württemberg nicht aktiv in Erscheinung getreten sei, müssten deren verfassungsfeindliche Aktivitäten gezielt unter die Lupe genommen werden. „In ihrer Struktur und in ihren Zielen weist die HDJ starke Ähnlichkeiten mit der Wiking-Jugend auf, die bereits verboten wurde“, sagte Braun. Auch dem Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg sei die harte rechtsextreme ideologische Ausrichtung dieses Vereins sehr wohl bewusst.

Die HDJ ist aus dem bereits in den 1950er Jahren gegründeten Bund Heimattreuer Jugend hervorgegangen und hat sich 2001 als eigenständige Organisation abgespaltet. Der Verein beschreibt sich als „aktive, volks- und heimattreue Jugendbewegung für alle deutschen Mädel und Jungen im Alter von 7 bis 25 Jahren“.

Nach den Worten Brauns dient die HDJ auch der rechtsextremen NPD als Reservoir für den eigenen Nachwuchs.

Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher