Claus Schmiedel: „Die Landesregierung muss ihren vollmundigen Erklärungen zum Ausbau des Medien- und Filmstandortes endlich finanzielle Taten folgen lassen“

Medienstandort Baden-Württemberg im Ländervergleich abgehängt

Die SPD-Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung deutlich mehr Geld für die Filmförderung. Während andere Bundesländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen zwischen 27 und 34 Millionen Euro dafür ausgeben, investiere Baden-Württemberg weniger als 10 Millionen Euro in diesen wichtigen Bereich. Wegen der mangelhaften Förderpraxis und wegen der Konzeptionslosigkeit der Landesregierung in der Film- und Medienpolitik habe Baden-Württemberg im Ländervergleich als Medienstandort zunehmend an Bedeutung verloren, kritisiert Fraktionschef Claus Schmiedel.

Schmiedel: „Die Landesregierung hat es versäumt, die Filmschaffenden in unserem Land angemessen zu unterstützen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Nachwuchskräfte ihre berufliche und schöpferische Zukunft in Baden-Württemberg und nicht in Berlin, Hamburg, München, Köln oder Leipzig suchen.“

Vor diesem Hintergrund unterstützt die SPD-Landtagsfraktion die Forderung der baden-württembergischen Film- und TV-Produzenten zur Stärkung des hiesigen Medienstandortes. Die neue Filmkonzeption, die derzeit von der Landesregierung erarbeitet werde, müsse darauf ausgerichtet werden, Baden-Württemberg wieder in das Spitzenfeld deutscher Medienstandorte zu hieven.

Zu Recht, so Schmiedel, verlangten die Kulturschaffenden von der Landesregierung eine deutliche Aufstockung der Filmfördermittel um kurzfristig mindestens 5, mittelfristig 10 Mio. Euro. Der Schwerpunkt der Förderung muss dabei auch nach Ansicht der SPD auf der Produktionsförderung liegen.

Schmiedel: „Die Landesregierung muss ihren vollmundigen Erklärungen zum Ausbau des Medien- und Filmstandortes endlich finanzielle Taten folgen lassen.“

Schmiedel erinnerte daran, dass die MFG Film- und Mediengesellschaft auf Betreiben der SPD in der großen Koalition gegründet wurde. Ziel sei es damals gewesen, dem Medienstandort Baden-Württemberg einen kräftigen Impuls zu geben und ihn in das Spitzenfeld der deutschen Medienstandorte zu bringen. Die großen Anstrengungen und Erwartungen von damals seien unter der CDU-/FDP-Landesregierung weitgehend zunichte gemacht worden.

Schmiedel: „Medienpolitik ist Kultur- und Wirtschaftspolitik zugleich. Denn die Qualität der Film- und Medienwirtschaft hat großen Einfluss auf die kulturelle Bedeutung eines Landes und auf die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze.“

Die Landesregierung wäre deshalb gut beraten, wenn sie die Forderungen der Film- und TV-Produzenten zur Medien- und Standortpolitik ernst nimmt und daraus für die neue Filmkonzeption schleunig die richtigen Konsequenzen zieht, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.


Helmut Zorell
Pressesprecher