Nils Schmid: „Mappus ist mit seinen Global-Player-Fantasien auf dem Holzweg. Der EnBW darf kein kurzfristiges Renditestreben und kein Schielen auf Quartalszahlen verordnet werden“

Der Wiederverkauf des künftigen Landesanteils an der EnBW oder gar ein Börsengang des Unternehmens stehen für die SPD-Landtagsfraktion in den kommenden Jahren nicht auf der Tagesordnung. Dies teilte Fraktionsvize und Spitzenkandidat Nils Schmid nach einer Aussprache über die Zukunft der EnBW auf der SPD-Fraktionssitzung am Dienstagnachmittag mit. „Mappus ist mit seinen Global Player-Fantasien auf dem Holzweg. Der EnBW darf kein kurzfristiges Renditestreben und kein Schielen auf Quartalszahlen verordnet werden“, sagte Schmid.

Ein so wichtiges Unternehmen wie die EnBW muss nach den Worten Schmids zunächst in ruhiges Fahrwasser geführt werden. „Die EnBW Hals über Kopf in unternehmerische Abenteuer zu stürzen, kommt für die SPD nicht in Frage“, unterstrich Schmid. Viel wichtiger als ein waghalsiger Börsengang sei die Konzentration auf die notwendigen langfristigen Investitionen. Als Beispiel nannte Schmid den dringend notwendigen Netzausbau, dem jedoch kurzfristige Renditeerwartungen der Börse zuwiderliefen.

Schmid hielt Mappus außerdem vor, sich in vorschnellen Internationalisierungsfantasien zu verrennen. Gerade das Beispiel EdF zeige, dass eine unausgegorene internationale Unternehmensstrategie in eine konzeptlose Überschuldung münden könne.

In der aktuellen Situation sei die Sicherung des Unternehmens und der Arbeitsplätze absolut vordringlich, damit der Energiestandort Baden-Württemberg weiterhin stark bleibe. Schmid kündigte an, der EnBW eine Entwicklungsperspektive als Partner kommunaler Stadtwerke zu eröffnen.

Stuttgart, 7. Dezember 2010
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher