MdL Klaus Käppeler: „Die Landesregierung hat offensichtlich kein Interesse an preiswerten und guten Lösungen bei der Einrichtung von Computernetzwerken in Schulen“

Neue Richtlinien überfällig

Die SPD-Landtagsfraktion hält die Empfehlungen der Landesregierung für die Einrichtung von Computernetzwerken in Schulen für überholt. Neue Richtlinien der Landesregierung für Computerkäufe an Schulen seien überfällig, so der Multimedia-Experte der SPD-Landtagsfraktion, Klaus Käppeler, um Städte und Gemeinden finanziell zu entlasten.
Die Handreichungen des Kultusministeriums gingen noch immer davon aus, dass jeder einzelne Computer in den Schulen eine maximale Ausstattung erfordert, moniert der SPD-Abgeordnete. Durch die Vernetzung der Rechner gebe es aber preiswertere Lösun-gen, die zudem den Betreuungsaufwand durch die Lehrer erheblich verringerten. „Die Rechner benötigen bei einer so genannten cleveren Thin-client-Lösung eine vergleichs-weise geringe und damit kostengünstige Ausstattung, Programme und Daten werden auf einem leistungsstarken zentralen Rechner abgelegt und verwaltet.“
Bei einem Thin-client-System bedient ein leistungsstarker Server die Schüler-PC-Arbeitsplätze, die deshalb nur mit Monitor, Tastatur und Maus ausgestattet werden müs-sen. Nur der Lehrerarbeitsplatz umfasst einen mit allen erforderlichen Programmen voll-ausgestatten PC, den „fat client“.
Dem Einwand der Landesregierung, so auch in ihrer jüngsten Antwort auf einen SPD-Antrag, moderne Lernprogramme erforderten gut ausgestattete Multimedia-Computer, hält der SPD-Abgeordnete gegenteilige Erfahrungen aus der Praxis entgegen: „Viele sol-cher Programme sind auch mit Thin-client-Lösungen voll lauffähig. In allen anderen Fäl-len ist die Anschaffung einzelner leistungsstarker Rechner speziell für diese Programme aber immer noch kostengünstiger als eine teure Komplettausstattung aller Computer.“
In der Antwort der Landesregierung sieht Käppeler aber auch einen ersten Hoffnungs-schimmer auf Einsicht beim Kultusministerium. Das Kultusministerium halte offiziell zwar nach wie vor an seiner Einschätzung fest, dass sämtliche Rechner multimediatauglich sein müssen. In künftigen Richtlinien solle aber zumindest auch auf die Möglichkeit der Vernetzung cleverer Einzelplatzcomputer hingewiesen werden.

Helmut Zorell, Pressesprecher