MdL Peter Wintruff: „Jetzt zahlt sich aus, dass fast alle Fraktionen bei diesem wichtigen Thema über Jahre konstruktiv zusammengearbeitet haben“
Kritik am früheren Ausscheren der Grünen aus der Fraktions-Allianz
Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt die heute vom Kabinett beschlossenen Schulversuche zur Einführung von islamischem Religionsunterricht in Baden-Württemberg. Der Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag, Peter Wintruff, sagte: „Jetzt zahlt sich aus, dass fast alle Fraktionen bei diesem wichtigen Thema über Jahre konstruktiv und konsequent zusammengearbeitet haben.“
Ziel des islamischen Religionsunterrichts müsse es sein, in absehbarer Zeit allen 70.000 Schülerinnen und Schülern islamischen Glaubens ein Angebot zu machen, am Schulfach Religion teilzunehmen. Die SPD verspricht sich davon auch eine integrationsfördernde Wirkung. Peter Wintruff: „Die Vermittlung des Islam darf nicht zwielichtigen Koranschulen oder islamischen Jungenschulen überlassen werden. Wir wollen einen islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache, der den Glauben unter voller Wahrung und in Respekt vor unserer vom Grundgesetz vorgegebenen Werteordnung vermittelt.“
Permanente wissenschaftliche Begleitung, Evaluierung der Schulversuche sowie Ausbildung qualifizierten Personals sind deshalb laut Wintruff wichtige Voraussetzungen für einen Erfolg des islamischen Religionsunterrichts in Baden-Württemberg.
Als unredlich bezeichnete Wintruff das Vorgehen der Grünen-Fraktion, die den Konsens aller im Landtag vertretenen Fraktion verlassen und bis vor kurzem lediglich die Einführung von Islamkunde gefordert hatte. Dies sei verwunderlich, weil alle Experten in einer Anhörung des Schulausschusses schon im Jahr 2002 islamischem Religionsunterricht klar den Vorzug vor Islamkunde gegeben hätten, so der Vorsitzende des Schulausschusses. „Islamkunde als reines Informationsfach über den Islam ist kein Ersatz für islamischen Religionsunterricht, der auf einem Bekenntnis beruht und in dem der islamische Glauben praktiziert wird.“
Wäre es nach den Grünen gegangen, so Wintruff, wäre der Einstieg in islamischen Religionsunterricht in Baden-Württemberg auf Jahre hinaus verbaut worden. „Noch im Mai des vergangenen Jahres haben die Grünen im Schulausschuss beantragt, Islamkunde statt islamischen Religionsunterricht einzuführen. Diese Position haben sie erst im Dezember 2004 korrigiert. Wenn sich die Grünen jetzt als Väter und Mütter des islamischen Religionsunterrichts auf die Schultern klopfen, schmücken sie sich mit falschen Federn.“